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Großbrände der Nähe von Griechenlands Hauptstadt Athen und der Hafenstadt Patras Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag (9.7.) in Patras. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag (9.7.) in Patras.

Am Dienstagmittag ist gegen 12.30 Uhr ein Feuer im Vorort Aroi der Hafenstadt Patras auf der Peloponnes ausgebrochen. Aroi sowie die Ortschaften Pagona und Eglykada mussten evakuiert werden.

Das gleiche gilt für das lokale Kinderkrankenhaus „Karamandanio“. Von den 23 Minderjährigen wurden 15 in das Generalkrankenhaus von Patras eingeliefert, die übrigen wurden nach Hause entlassen. Die Einrichtung kann am Donnerstag wieder den Betrieb aufnehmen. Bedroht von den Flammen war zudem ein Altenheim. Emotional anrührende Videos zeigen Feuerwehrleute, die Bewohner des Heimes in Sicherheit bringen.

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Vor dem Krankenhaus

Zahlreiche Häuser und Pkw erlitten zum Teil schwere Schäden. Vor Ort waren mehr als 80 Feuerwehrleute mit 40 Löschfahrzeugen. Die Arbeit der Einsatzkräfte wurde als besonders schwierig beschrieben, da die Flammen in einer Waldregion mit Siedlungscharakter wütenden.

„Einer der schwierigsten Brände“
Der Gouverneur Westgriechenlands Nektarios Farmakis sprach von einem „Feuer innerhalb der Stadt“ sowie von „gerechtfertigter Panik“. Es handle sich um einen der schwierigsten Brände, „mit dem wir bisher konfrontiert gewesen sind“, fügte er hinzu. Bereits um 16 Uhr habe man die Flammen jedoch unter Kontrolle bringen können. Der Sprecher der Feuerwehr Vassilis Vathrakogiannis konstatierte, dass inzwischen kein Grund mehr zur Besorgnis bestehe. Bürgermeister Kostas Peletidis gab zu bedenken, dass das Feuer in Patras gezeigt habe, „wie schnell eine große Katastrophe passieren kann“. Es handle sich um eine „permanente Bedrohung“, schätzte Peletidis ein.

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Während der Löscharbeiten

Der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Vassilis Kikilias bedankte sich bei den Rettungseinheiten und der Polizei für ihre „übermenschlich“ gute Arbeit. Gesundheitsminister Adonis Georgiadis fügte hinzu, dass dieses Feuer bei einer nachlässigen Vorgehensweise die Dynamik gehabt hätte, das gesamte Krankenhaus in Schutt und Asche zu legen.

Vertagung von Kulturveranstaltungen
Zum Zeitpunkt des Ereignisses herrschten Temperaturen von mehr als 39 Grad und es wehten starke Winde mit einer Stärke von bis zu sechs. Unterdessen wurde eine 45-jährige Frau als mögliche Brandstifterin festgenommen. Ein Familienmitglied hatte bei den Behörden angezeigt, dass sie bereits am Vortag damit gedroht habe, die Gegend in Brand zu stecken.

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Im Krankenhaus

Aufgrund des Großbrandes in der bewohnten Gegend wurden nun bereits geplante Veranstaltungen des internationalen Patras-Festivals auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. Auch die Sportmannschaft Olympiakos Piräus, die ihre Trophäen aus der Conference League und der Youth League in einer Show für ihre Sportfans in ganz Griechenland präsentiert, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt Patras besuchen. Bis Sonntag stehen für die Mannschaft die Städte Nafpaktos, Messolongi, Lefkada und Ioannina auf dem Programm.

Fabrikbrand in der Nähe von Athen
Eine schlaflose Nacht haben unterdessen auch Bewohner des nordattischen Vorortes Acharnes – etwas 12 Kilometer nördlich von Athen – durchlebt. Gegen 23 Uhr ist am Dienstagabend ein Feuer auf dem Gelände einer verlassenen Fabrik ausgebrochen, das sich schnell in der Umgebung ausbreiten konnte. Zwei weitere Fabriken, die noch in den Produktionsprozess eingebunden waren, brannten daraufhin aus. Die eine war auf Papier- und Holzverarbeitung spezialisiert und die andere auf die Verarbeitung von Plastikmaterialien. Die Bewohner wurden dazu aufgerufen, sich in Bereitschaft zu halten und sämtliche Fenster und Türen wegen Rauchentwicklung dicht zu schließen. Eine Evakuierung war allerdings nicht notwendig.

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Am Mittwoch (10.7.) in Acharnes

Das Straßennetz wurde jedoch weitgehend für den Verkehr gesperrt. Gegen zwei Uhr hatte sich die Situation verbessert und gegen 5 Uhr war das Feuer unter Kontrolle der Feuerwehr.
Innerhalb von 24 Stunden sind am Dienstag 29 Busch- und Waldbrände ausgebrochen. Erhöhte Waldbrandgefahr herrscht am Mittwoch in den Gegenden Attika, Böotien, Euböa, auf der Peloponnes, Fthiotida, Fokida, sowie auf den Inseln Lesbos und Chios. Grund dafür sind sehr hohe Temperaturen und Winde, die eine Stärke von bis zu sieben erreichen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) 

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