Manos Chatzidakis (1925-1994) ist einer der bekanntesten Komponisten Griechenlands und prägte die Musik seiner Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg. Er hätte heute seinen 98. Geburtstag gefeiert. Gemeinsam mit Mikis Theodorakis hat der Komponist der Musik Griechenlands seinen Stempel aufgedrückt. Chatzidakis hat den lange verpönten Musikstil des Rembetiko sowie das Instrument Bouzouki in die griechische Musikkultur eingeführt.
Chatzidakis war ein Mann mit großer Ausstrahlung, stets konsequent, manchmal auch provokant in seinen Ansichten. Geboren wurde er am 23. Oktober 1925 im nordgriechischen Xanthi; er starb mit 78 Jahren, am 15. Juni 1994, in Athen an Diabetes und einer Herzkrankheit.
Bereits mit vier Jahren begann Chatzidakis das Klavierspiel zu lernen; die Violine und das Akkordeon folgten. Zahlreiche Künstler und Intellektuelle, wie die Literaten Giorgos Seferis und Angelos Sikelianos, förderten und prägten ihn.
Erstmals bekannt wurde Chatzidakis 1946 mit der Melodie „Chartino to Fengaraki" („Papiermond"), ein Song zum Theaterstück von Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht". Ab Mitte der 50er Jahre wandte sich Chatzidakis auch anderen Genres, wie etwa dem Pop, zu.
Ein Höhepunkt seiner Karriere war sicherlich das Jahr 1961: Für das weltbekannte Lied „Sonntags nie" aus dem gleichnamigen Film mit Melina Merkouri in der Hauptrolle erhielt Chatzidakis einen Academy Award („Oscar“) in der Kategorie „Bestes Lied".
„Mein Leben war nicht das eines Musikers. Es war mehr ein Leben geprägt von Gefahr und rastloser Jugend, die Musik half irgendwie, ruhig zu bleiben und ein ‚rechtschaffener Bürger' zu sein“, stellte der Komponist in einem Interview rückblickend auf sein Leben fest. Zu seinen herausragenden Werken zählen u. a. „To chamogelo tis Tsikontas“, „O megalos erotikos“, „15 esperina“, „O skliros Aprilis tou ’45“, „Odos oniron“ oder „Athanassia“. Darüber hinaus hat er für zahllose griechische Filme die Musik geschrieben.
(Griechenland Zeitung / rek)
