„Eine ganze Stadt unter Wasser, ein Berg verwandelt sich in einen gigantischen Wasserfall.“ Mit diesen Worten beschreibt das Nachrichtenportal des privaten TV-Senders SKAI die Situation, die durch das Unwetter Daniel rund um die Stadt Volos und im angrenzenden Pilion-Gebirge – der Mythologie zufolge der Lebensraum der Zentauren – verursacht wurde.
Dort ereigneten sich mehrere Erdrutsche. Im Dorf Chorto wurden zwei Häuser von ihren Fundamenten geschoben. Die Stadt von Volos ist seit Dienstag (5.9.) ohne elektrische Stromversorgung. Zwischen Lianokladi und Larissa, ebenfalls in Mittelgriechenland, musste der Bahnverkehr eingestellt werden. Die Zeitung Naftemporiki spricht von einer „biblischen Katastrophe“ im mittelgriechischen Magnisia. Dort wurde ein generelles Ausgangsverbot verhängt. Die Bürger von Karditsa und Farsala wurden ebenfalls dazu aufgerufen, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen. Eine ähnliche Botschaft erging an die Einwohner von Methana und Troizina ein (nordöstliche Peloponnes).
In der Nähe von Volos
Vielerorts evakuiert der Rettungsdienst Bürger auf Booten. Mehrere Menschen suchten Schutz auf hohen Bäumen, um den Fluten zu entkommen. Zahlreiche Sturzbäche sind über die Ufer getreten. Auch auf der Insel Skiathos bleiben die Einwohner in ihren Wohnungen; wie in anderen Landesteilen so wurden auch dort mehrere Pkw von den Fluten mitgerissen. Die Feuerwehr musste bis Mittwochmorgen in 1.196 Fällen ausrücken. Die Athener Sternwarte spricht von den stärkstenRegenfällen seit 2006. Das griechische Militär ist in Alarmbereitschaft, um den Rettungskräften unter die Arme zu greifen. Das Unwetter sorgt auch auf der Insel Euböa für gravierende Probleme. Die lokale Zeitung evima.gr veröffentlicht Berichte von Augenzeugen: „Wir können unsere Wohnungen nicht verlassen, die Stadt Kymi hat sich in einen großen Fluss verwandelt“, teilten sie mit. Im offenen Meer vor Kymi hat sich zudem eine große Wasserhose gebildet. Dieses Phänomen ereignet sich in den letzten Jahren vermehrt in Hellas. Wissenschaftler nennen als Grund dafür die Erderwärmung. (Griechenland Zeitung / eh)