Mindestens 36 Tote und 85 Verletzte forderte ein schweres Zugunglück, das sich gegen ein Uhr in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (28.2./1.3.) ereignet hat. Unter den Verstorbenen sind u. a. neun Angestellte der Griechischen Bahn OSE sowie mehrere Kinder.
Bei dem Unfall ist ein Passagierzug offenbar frontal mit einem Güterzug kollidiert. Augenzeugen berichten, dass die ersten Waggons des Passagierzuges vollkommen zerstört seien; außerdem sei ein Feuer ausgebrochen. An den Löscharbeiten haben sich 40 Feuerwehrleute mit 17 Löschfahrzeugen beteiligt. In Bereitschaft standen außerdem 30 Krankenwagen.
Feuerwehr in Tempi
194 Passagiere, die das Desaster unversehrt überlebten, wurden mit fünf Bussen nach Thessaloniki und andere nach Larissa gebracht. Die Verletzten wurden in verschiedene Krankenhäuser in der Region eingeliefert.
Insgesamt befanden sich an Bord des IC 62, der von Athen nach Thessaloniki unterwegs war, 350 Passagiere, darunter viele Studenten. Es handelt sich um die wichtigste Strecke der Eisenbahn, die sich von Nord nach Süd über das Festland erstreckt. Der Zugverkehr musste wegen des Unglücks eingestellt werden.
Der Unfall hat sich in der Gegend Evangelismos am Eingang des Tempi-Tals ereignet. Die Verkehrspolizei von Larissa ermittelt über die Unfallursache.
Gesundheitsminister Thanos Plevris befindet sich vor Ort, um Verletzte im Krankenhaus zu besuchen. Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat unterdessen einen geplanten offiziellen Besuch in die nordgriechische Metropole Thessaloniki abgesagt, um gemeinsam mit Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou die Lage vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Nach dem Zugunglück
Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) sprach von einer undenkbaren Tragödie. Seitens seiner Partei reiste der Abgeordnete Nikos Pappas an die Unglücksstelle, der bei SYRIZA für das Ressort Transportfragen zuständig ist. Dimitris Koutsoumbas, Generalsekretär der kommunistischen Partei KKE, forderte, dass die Unfallursache restlos aufgeklärt werden müsse.
Ihr tiefes Beileid drückte u. a. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola aus: Man sei in Gedanken bei der griechischen Bevölkerung, stellte sie fest. (Griechenland Zeitung / eh)