Noch vor wenigen Wochen hieß es von offizieller Seite, die U-Bahn in Thessaloniki werde schon bald die ersten Fahrgäste befördern können (die GZ berichtete). Mitte des Monats wurden erneut Pressevertreter und -Vertreterinnen zum U-Bahnhof „Venizelos“ eingeladen, um die dortigen Baufortschritte zu begutachten. Pessimisten menetekeln aber, dass das Prestigeprojekt Metro in diesem Jahr nicht mehr in Betrieb gehen wird.
Die Metro-Endstation „Venizelos“ im Osten der Stadt macht bereits einen guten Eindruck. Für die Regierung von Kyriakos Mitsotakis habe der Bau dieses Projekts oberste Priorität, betonte dabei der Staatssekretär im Transportministerium Jorgos Karajannis. „Ende 2023 wird die U-Bahn fertig sein, und an der Station ,Venizelos‘ läuft in diesem Moment alles nach Plan“, ergänzte der Politiker.
Zwist um Dreifachtickets
Die schönen Worte täuschen jedoch über die Schwierigkeiten hinweg. Das meint zumindest die Tageszeitung „Makedonia“ und zählt in diesem Zusammenhang mehrere ungeklärte Fragen auf. Zuallererst stehe noch immer nicht fest, welches Unternehmen sich künftig um die Wartung der Bahn kümmern werde. Eine diesbezügliche Ausschreibung sei bisher noch nicht erfolgt. Sie wurde bereits für den September 2022 angekündigt, jedoch bereits zweimal verschoben. Nach aktuellem Stand setzte man als nächsten Termin den 28. Februar fest. Aufgrund der unterschiedlichen Probleme rechnen nordgriechische Medien mit einem U-Bahn-Start nicht vor dem Frühjahr 2024. Für eine – nach fast zwanzigjähriger Planungsphase – etwas absurd anmutende Herausforderung sorgt schließlich auch die Diskussion um die Fahrscheine für die U-Bahn. Ziel ist es, ein für den gesamten öffentlichen Nahverkehr Thessalonikis geltendes elektronisches Ticketsystem zu schaffen. Dem Beitrag der Makedonia zufolge würde es aber nach derzeitigem Stand drei verschiedene Tickets geben: den Fahrschein für die Hauptlinie der Metro (entworfen von einem US-amerikanischen Unternehmen), ein E-Ticket der Stadtverkehrsbetriebe Thessaloniki OASTh sowie ein weiteres Ticket für eine Verlängerung der U-Bahn bis ins östlich an Thessaloniki angrenzende Kalamaria.
(Griechenland Zeitung / Marco Fründt)
Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung Nr. 862, S. 5.
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