Am Epiphaniafest, auch „Fest der Erscheinung des Herrn“ genannt, feiern die Orthodoxen die Taufe Jesu, bei welcher sich die Heilige Dreifaltigkeit der Welt offenbart haben soll. Bezeichnet wird dieses Fest auch als Fota oder Theofania. Es zählt zu einem der ältesten Feiertage des Christentums, der schon im Osten ds Römischen Reiches bereits um 300 n. Chr. gefeiert wurde. Der 6. Januar ist ein gesetzlichen Feiertag in Griechenland und auf Zypern.
Bräuche und Gepflogenheiten zum 6. Januar
Zu den bekannten Gepflogenheiten gehört zum einen der traditionelle Gang in die örtliche Kirche – am Morgen oder am Vormittag . Ein weiterer Brauch, der unmittelbar nach der Liturgie stattfindet, ist das Tauchen nach einem Kreuz in einem nahegelegenen Gewässer – sei es das Meer, ein Fluss, ein See. Um diese sogenannte „Wasserweihe“ durchzuführen, wirft ein Priester ein Kreuz ins Wasser. Daraufhin tauchen meist junge Männer und Jugendliche nach dem Kreuz, und derjenige, der es als erster findet und aus dem Wasser fischt, hat dem Volksglauben nach für ein ganzes Jahr lang Glück. Auch in Ländern wie Zypern, der Türkei, aber auch in Bulgarien und Rumänien wagen Gläubige jährlich den Sprung in das oftmals eiskalte Wasser. In den vergangenen Jahren hat sich die Wasserweihe auch in Deutschland in so manch einer Stadt mit einer größeren orthodoxen Gemeinschaft fest etabliert. Im Zuge der Zeremonie am 6. Januar werden oft auch Tauben freigelassen, die dann zum Himmel aufsteigen und die Erscheinung des heiligen Geistes symbolisieren sollen. An Theophania dürfen natürlich auch Gesänge nicht fehlen: Meist sind es kleine Gruppen von Kindern, die – so wie am 24. und 31. Dezember – durch die Gassen ziehen und Häuser und Geschäfte aufsuchen um ihre Festtagslieder, die „Kalanta“, für einen kleinen Oblulus zum Besten zu geben. Am 6. Januar feiern übrigens Theofanis, Fotis, Fanis, Fotini und Fani ihren Namenstag.
(Griechenland Zeitung / ej)