Die Schlechtwetterfront „Eva“, vor der man im Vorfeld höchsten Respekt hatte und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte, hinterließ in Griechenland deutlich weniger Schäden als ursprünglich vermutet. Dennoch aber hatten Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun.
Auf der Insel Samos etwa mussten vier Personen in Sicherheit gebracht werden, weil der Pkw in dem sie unterwegs gewesen sind, in eine Schlucht gestürzt ist. Ansonsten musste die Feuerwehr zwischen Samstag und Sonntag (5./6.11.) innerhalb von 24 Stunden landesweit in 108 Fällen ausrücken. In den meisten Fällen musste Wasser aus Kellerwohnungen gepumpt oder umgestürzte Bäume mussten vom Straßennetz entfernt werden. Die meisten Hilfe-Rufe ergingen an die Feuerwehr in Attika (59). Es folgten der Epirus (12), die Ionischen Inseln (11) sowie die Peloponnes (10).
Tausende Blitze
Das Unwetter war bereits seit Donnerstag vorhergesagt worden. Die meisten Gemeinden hatten daher im Vorfeld dafür gesorgt, dass Abwasserkanäle gereinigt wurden. Auch der Katastrophenschutz war in Alarmbereitschaft. Vielerorts – auch in Athen – erhielten die Bürger Warn-Nachrichten auf ihre Mobilfunktelefone, wobei sie gebeten wurden, ihre Häuser nur im äußersten Notfall zu verlassen.
Vor allem auf Kreta waren die Behörden über das heranziehende Wettertief „Eva“ extrem besorgt: Im Osten der Insel waren am 15. Oktober im Zuge eines Unwetters zwei Menschen ertrunken.
Obwohl sich das Wetterphänomen dieses Mal nicht so stark zur Geltung brachte wie befürchtet, sind einige Zahlen durchaus beeindruckend. So wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 4.500 Blitzschläge – vor allem auf den Inseln des Dodekanes, auf Kreta und im Süden der Peloponnes – registriert.
Überschwemmungen
Was entstandene Sachschäden betrifft, so wurden auf Kreta vor allem Olivenhaine in Mitleidenschaft gezogen, und es ist zu Problemen bei der Stromversorgung gekommen. Die meisten Überschwemmungen hat es jedoch in Piräus gegeben. Zeitweise mussten die Straßen Akti Miaouli, Akti Botsari, Akti Moutsopoulou und Grigoriou Lambraki für den Verkehr gesperrt werden. Im Athener Vorort Chaidari fing eine Palme durch einen Blitzschlag Feuer, das jedoch schnell gelöscht werden konnte. In Paläo Faliro, südlich von Athen, haben die Wellen teilweise eine Höhe von drei Metern erreicht. In Attika hat das Unwetter in der Nacht von Samstag auf Sonntag nur etwa eine Stunde angehalten.
Die stärksten Regenfälle wurden wiederum in Elefsina registriert: 60 Liter pro Quadratmeter. Es folgen Chaidari mit 55 Litern, der Vorort Korydallos bei Piräus mit 52 Litern und Piräus selbst mit 46 Litern pro Quadratmeter.
Am Montagvormittag wird zeitweise noch Regen und Hagelschlag auf den Kykladen, Samos, Ikaria, Kreta und den Inseln des Dodekanes erwartet. Ab Nachmittag wird eine Wetterverbesserung vorhergesagt. Es ist mit Temperaturen von bis 23 Grad zu rechnen. Erst ab dem kommenden Freitag wird wieder eine spürbare Wetterverschlechterung erwartet. (Griechenland Zeitung / eh)