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Die vergessenen Bräuche der Griechen

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In der Geschichte Griechenlands wird oft von klugen Denkern, weisen Philosophen, der Götterwelt des Olymps und über den griechisch-orthodoxen Glauben gesprochen. Doch auch bei den Griechen gibt es Bräuche und Rituale, welche heute immer mehr im Dunkeln der Vergangenheit verschwinden.


Bräuche und traditionelle Feste sind in einer Gemeinschaft entstandene und regelmäßig wiederkehrende soziale Handlungen. Meist existieren sie seit vielen Jahrhunderten und spiegeln einen Teil der Geschichte eines Landes wieder. Ihre Funktion ist es, eine Familie, eine Gemeinschaft, eine Region oder ein Land aus dem Alltag zu entführen und sie gemeinsam eine soziale Handlung ausüben zu lassen. Heute tauchen die meisten der damals gesellschaftlichen Rituale als Feiertage im Kalender auf. Andere wiederum lassen sich nur noch vereinzelt in Geschichtsbüchern finden.

Traditionen und Feste in Hellas

Das Ausüben von Bräuchen ist in vielen Gesellschaften noch immer wichtig, da sie das Gemeinschaftsgefühl stärken und Sicherheit geben. So können sich die meisten Menschen zwar nicht mehr genau an ihre Kindheit erinnern, jedoch an Ostersuchaktionen oder Weihnachtsfeiertage. In Griechenland werden derartige Aktivitäten in den Alltag integriert. Im Westen Kretas beispielsweise tragen noch einige Herren noch stolz ihre traditionellen Stiefel, Kniehosen sowie schwarze, geschmückte Tücher. Auf der Insel Karpathos besitzen viele der Frauen zwei Trachten: eine einfache für den Alltag und eine sehr eindrucksvolle für Feiertage und Hochzeiten. Besonders extravagant sind die Bräuche im Kurort Loutraki. Die Bewohner dieser griechischen Stadt sind für ihren Respekt vor religiösen Traditionen bekannt. Loutraki gilt als perfekte Urlaubsdestination für Freunde der Geschichte. In der Stadt und ihrer Umgebung gibt es viele alte Kirchen, die zu Ehren der örtlichen Schutzheiligen vor Hunderten von Jahren erbaut wurden. Fischer, Bauern und Kaufleute haben ihre Lieblingskirche und feuern jedes Jahr zu Ehren ihrer Schutzheiligen. Gleichzeitig gibt es vor Ort ein großes Angebot an zeitgenössischen Aktivitäten. So beherbergt der Badeort eine der größten Spielbanken in Europa und gehört somit zu den sehenswertesten Adressen in der Branche.

Hahnenfedern als vergessenes Symbol

Federn haben in den Religionen vielfältige Bedeutungen. In der Mythologie und in der Religion symbolisieren sie meistens Freude, Leichtigkeit und Stolz. Die Griechen priesen in der Vergangenheit besonders die Hahnenfedern an. In alten griechischen Sagen wurden sie als ein Zaubermittel angesehen, das Prüfungen zu bestehen verhilft. Die Federn des Hahnes, der als Wächter betrachtet wurde, waren dem Lichtgott Apollo gewidmet und galten als Ehrung und Danksagung an die Sonne. Heute ist die Verwendung nicht mehr bekannt. In griechischen Mythen, etwa in jener des Ikarus, spielen Federn ebenfalls eine Rolle. Ikarus ist laut der griechischen Mythologie der Sohn des Daidalos; und es sollen Federn gewesen sein, die Ikarus töteten. Zuerst erhielt er durch die die Chance, mit seinen selbstgebauten Flügeln aus der Gefangenschaft zu entkommen. Sie brachen ihm schließlich jedoch, als er der Sonne zu nah kam.

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Heilpflanzen der Mythologie

Das Kleeblatt und die Kleeblume
Die Kleepflanze wächst weltweit und ist für viele Hobbygärtner eher ein lästiges Unkraut. Zwar fungiert es weiterhin als ein Heilmittel, jedoch ist ihre Kraft nicht jedem bekannt. In der Vergangenheit galt sie als eine Art Zauberpflanze, welcher die Fähigkeit zugesprochen wurde, dem Land Glück und Fruchtbarkeit zu schenken. Sie fungierte zudem als Schutz für das Geistige, das Physische und das Ätherische. Anders als heute wurde sie früher alltäglich als Heil- und Schutzpflanze genutzt. Der weiße Wiesenklee enthält Östrogene und diente deshalb als Mittel gegen Beschwerden der Wechseljahre.

Die Pfingstrose
Ihren Namen erhielt diese Zierpflanze, da der Blühzeitpunkt in die Pfingstzeit fällt. Wegen ihrer heilenden Eigenschaften ist die Pfingstrose nach dem griechischen Götterarzt Paian, von dem die botanische Bezeichnung Päonie angeleitet wurde, benannt. In der griechischen Mythologie heilte der Arzt Paian den Unterweltgott Hades, der von Herkules verwundet wurde. Die Pfingstrose, heute nur noch als Art Dekorationspflanze verwendet, wurde in der Vergangenheit in Tinkturen, Pulvern und Aromen als Heilmittel eingesetzt.

Die Mistel
Der Mistelzweig verkörpert die Unsterblichkeit, geistige und göttliche Lebensessenz und das Allheilende. Wenn der Name „Mistel“ fällt, assoziieren viele damit die Weihnachtszeit. Diese Assoziierung liegt an dem amerikanischen Weihnachtsbrauch, einen Mistelzweig über der Türschwelle zu platzieren. Paaren, welche sich darunter küssen, wird Glück vorhergesagt. In der griechischen Mythologie hat die Mistel jedoch eine andere Verwendung. In der germanischen Mythologie wiederum heiß es, dass Balder, der Sonnengott, durch einen Pfeil aus Mistelholz getötet wurde. Zu seiner Wiedergeburt sollte ein Mistelzweig am Haus böse Geister abwehren. Diese Tradition zur Wintersonnenwende ist heute nicht mehr aktuell. Neben dieser Bedeutung gilt die Mistel als Fruchtbarkeitssymbol und Feuerschlüssel zur Unterwelt.

Ahnen und Hochzeiten

Griechenland bietet viel mehr als nur Wein und Oliven: Das Land ist einer der beliebtesten Urlaubsorte weltweit. Zudem zieht es wegen seiner Schönheit konstant Fotografen sowie Filmproduzenten an. Außerdem feiern die Griechen gerne Feste und dekorieren dafür ihre Dörfer. Auch die Toten werden mit Festen und Sterberitualen geehrt. In der griechischen Mythologie wurden die Ahnen, die verstorbenen Vorfahren, stets in die Lebenskreise miteingeschlossen. Ein veralteter, jedoch in manchen Kreisen weiterhin existierender Brauch, ist es beispielsweise, die Toten auch bei Hochzeiten miteinzubeziehen. So gilt in manchen griechischen Familien der Brauch, dass die Braut, um die Hochzeit zu vollziehen, auf einen Stein, als Symbol für einen Grabstein, treten muss. Darüber hinaus spielt auch das Herdfeuer bei Hochzeiten seinen Part. In der altindischen und altgriechischen Tradition geht die Braut um das Herdfeuer, das den Sitz der Ahnen symbolisiert.

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Feste in Schluchten

In der griechischen Mythologie ist Hekate die Göttin der Magie, der Theurgie und der Nekromantie. Sie ist bekannt als die Göttin der Übergänge und kontrolliert als Wächterin die Tore zwischen den Welten. Um sie zu ehren, feierten die alten Griechen ihre Feste in Höhlen und Schluchten. Die dunklen Ecken standen symbolisch für den Weg in die Unterwelt. Heute ehrt man Hekate nicht mehr. Beliebt ist sie weiterhin im zeitgenössischen heidnischen Ritualen. Dort gilt sie als Wächterin des magischen Wissens.

Von Menschen und Göttern

Geschichten über die griechische Mythologie stammen schätzungsweise von 1200 v. Chr. bis zum Beginn des Mittelalters (476 n. Chr.). Grob kann man sie in zwei Bereiche teilen: Ein Teil befasst sich mit den Göttern und ihren Taten, der andere Teil mit den Abenteuern der Helden. Die beliebtesten Sagen der griechischen Mythologie sind die des Hermes, der Athena, die Verschwörung der Olympier gegen Zeus und Sagen rund um die Geburt und das Leben des Apollon und der Göttin Artemis. Die wichtigsten Götter der Griechen sind neben den erwähnten noch Hera, Hephaistos, Poseidon, Hades, Aphrodite und Ares. Im antiken Griechenland versuchten die Menschen, Naturphänomene, die Entstehung der Welt und andere Schicksale durch göttliches Handeln zu erklären.

Die Figuren der griechischen Mythologie lassen sich untergliedern in … - olympische Götter, - nicht-olympische Götter, - Halbgötter, - Heroen, - Menschen und - Fabelwesen. (ba)

 

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