Griechenlands Infrastruktur ist nicht gerade für seine Barrierefreiheit bekannt. Anfang des Jahres hatte die Regierung mit großem Tamtam erklärt, dieses Problem angehen und langfristig lösen zu wollen. Eine Supermarktkette zeigt nun, wie es gehen kann. In Thessaloniki eröffnete eine Filiale der Massoutis-Supermärkte im Beisein von Bürgermeister Konstantinos Zervas und seinem Berater in „Behindertenfragen“ Giannis Kastouras.
Auch Anna Balan, eine bekannte TikTokerin, die die griechische Gesellschaft in ihren Videos für die Alltagsprobleme von Menschen mit Sehbehinderungen sensibilisiert, war zugegen. Theodoros Gerostergioudis, dem Generaldirektor von „Massoutis“, zufolge biete das Geschäft, das sich in der Nähe einer Blindenschule befindet, „praktisch alle notwendigen Dienstleistungen“, um Sehbehinderten einen einfachen und komfortablen Einkauf zu ermöglichen. Das Pilotprojekt sei ein wichtiger Schritt, gratulierte Zervas zu dieser Initiative. Die Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen in dem Supermarkt basiert auf zwei Prinzipien. Zum einen wurde Markierungen vorgenommen sowie ein Leitsystem inklusive audiovisueller Karte installiert, welche sowohl mittels der Brailleschrift als auch einer Vorlesefunktion arbeitet. Zum anderen wurde eine Smartphone-App erarbeitet, mit deren Hilfe Kundinnen und Kunden Produkte scannen und so identifizieren können. „Wir sind entschlossen, die Anzahl der für sehbehinderte Menschen barrierefreien Geschäfte zu erhöhen“, bekräftigte Gerostergioudis. Als nächstes soll das Projekt auf Massoutis-Filialen in der griechischen Hauptstadt ausgeweitet werden. Dabei wird die Supermarktkette vom Nationalen Zentrum für Forschung und technologische Entwicklung (EKETA) sowie dem Zentrum für Ausbildung und Rehabilitation blinder Menschen unterstützt. (GZmf)