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In Hellas wünscht man einen „guten Wein!“

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Foto (© Griechenland Journal / Jan Hübel): Auf den Schultern von Sotiris sieht die schwere Kiste mit Trauben aus wie ein Kinderspielzeug. Foto (© Griechenland Journal / Jan Hübel): Auf den Schultern von Sotiris sieht die schwere Kiste mit Trauben aus wie ein Kinderspielzeug.

„Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens“, bemerkte vor etwa zweieinhalbtausend Jahren der griechische Dramatiker Euripides (ca. 480 v. Chr. bis 406 v. Chr.). Doch ehe der Wein als solcher getrunken werden kann, ist es ein aufregender Weg. Eine Reportage über die Weinherstellung für den Hausgebrauch auf der nördlichen Peloponnes.

Endlich ist der Wein in unseren sieben Fässern, und er beginnt schon zu gären. Der Most schwappt aus den Spundöffnungen, dass man denkt, im Inneren befände sich ein kleiner Vulkan. Es rumort im Weinkeller wie bei einem mittleren Erdbeben, man könnte meinen, die Fässer zerspringen. Alles gut? – Alles gut, so muss es sein, wir sind im grünen Bereich. Dabei hatte die Weinlese nicht sehr glücklich begonnen. Am Freitag wollten wir gleich morgens ernten, doch am Donnerstagabend begann es plötzlich zu regnen – nachdem in der ganzen Region mindestens drei Monate lang kein einziger Tropfen vom Himmel gefallen war. Pech.

Fleißige Helfer bei der Ernte

Damit der Wind die Trauben noch trocknen kann, geht es am Freitagmorgen erst mit einiger Verspätung in die Weinberge. Zum Glück sind wir nicht allein, uns helfen drei Landarbeiter aus Albanien, der Erfahrenste von ihnen ist Bujar (Jorgos), den wir schon seit 30 Jahren kennen. Außerdem werden wir von zwei jungen Griechen unterstützt: dem 24-jährigen Jorgos und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Sotiris. Auch der 89-jährige Thanos, dem der Weinberg einst gehörte, ist mit seiner Rebschere im Einsatz. Zuvor hatte er jeden Tag ganz genüsslich einige frische Trauben auf seiner Zunge zergehen lassen, um das perfekte Erntedatum zu bestimmen. Ganz bedächtig ist er nun auch bei der Lese. Weinstock um Weinstock lassen wir hinter uns, Rebe um Rebe wird geerntet, Butte um Butte gefüllt. Zum Glück ist es an diesem Tag im September nicht mehr so heiß wie noch zwei, drei Wochen zuvor, es fächelt ein milder Wind – und Wespen gibt es in diesem Jahr hier auch keine, was besonders angenehm ist.

Die gesamte Reportage unsres Mitherausgebers und Chefredakteurs Jan Hübel finden Sie im neuen Griechenland Journal Nr. 9. Er zeigt Ihnen, wie der Wein vom Rebstock in die Fässer kommt und gewährt Ihnen einen ganz besonderen Einblick in die private Winzerei.

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