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Griechisches Feuer: die byzantinische „Wunderwaffe“

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Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel) Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

Der Aufstieg der Araber im 7. Jahrhundert ging schon bald nach dem Tod des Propheten Mohammed 632 mit einem nahezu ungebremsten Expansionsdrang der jungen Macht einher. Für das Byzantinische Reich erwies sich diese Entwicklung als höchst gefährlich, und bereits in den wenigen Jahren bis 642 musste es seine so wichtigen Provinzen Syrien, Palästina und Ägypten an die muslimischen Eroberer verloren geben.

Selbst vor Kleinasien machten diese nicht halt, sondern bedrohten durch ständige Einfälle auch hier das Reichsgebiet. Die Angriffe gipfelten 674 schließlich in einer Seeblockade der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel selbst. Die Kapitale konnte sich zwar erfolgreich gegen die arabische Flotte behaupten, dennoch soll die Belagerung bis 678 angedauert haben. Ihr Ende wurde letztlich erst durch den Einsatz einer damals völlig neuen Waffe erreicht, deren Entwicklung dem Architekten Kallinikos aus dem syrischen Heliopolis (Baalbek) zugeschrieben wird, und der die Araber nichts entgegenzusetzen hatten: das später sogenannte „Griechische Feuer“. Unter Verwendung einer speziellen Pumpe, des „Siphon“ (σίφων), wurde die gegnerische Flotte von den eigenen Schiffen aus mit einer brennenden, zähen Flüssigkeit beschossen. Die so entfachten Feuer hatten eine verheerende Wirkung, zumal das eingesetzte Gemisch auch auf dem Wasser nicht erlosch. Zu ersticken waren die Flammen fast nur mit Sand. Das „Griechische Feuer“ war fortan eine der gefürchtetsten Waffen, die Byzanz zur Verfügung standen. Die Zusammensetzung der verwendeten Masse wurde streng geheim gehalten und ist bis heute nicht abschließend geklärt. Ein zentraler Bestandteil aber scheint Erdöl gewesen zu sein, das aus offen zutage tretenden Quellen am Schwarzen Meer leicht gewonnen werden konnte. Der letzte Einsatz des Griechischen Feuers, das von den Byzantinern selbst übrigens als „Seefeuer“ oder auch als „Römisches“ beziehungsweise „Flüssiges Feuer“ bezeichnet wurde, ist für das Jahr 1187 belegt. Möglicherweise ist die Kenntnis von seiner Herstellung also schon mit der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzritter 1204 verloren gegangen. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

 

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