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Hellas in Florida

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Foto (© Eurokinissi): Die griechische Fahne. Foto (© Eurokinissi): Die griechische Fahne.

Griechenland selbst ist zwar ein verhältnismäßig kleines Land, griechische bzw. griechischstämmige Gemeinden aber finden sich rund um den Globus. Häufig waren es wirtschaftliche Gründe, die die Menschen dazu bewogen haben, ihre Heimat zu verlassen, um ihr Glück anderswo zu suchen. Gerade im späten 19. und im 20. Jahrhundert gab es solche Abwanderungsbewegungen in großer Zahl, und auch die Krise der letzten Jahre hat so manch einen dazu veranlasst, ins Ausland zu gehen.


Die meisten Menschen griechischer Herkunft außerhalb Griechenlands leben in den Vereinigten Staaten von Amerika. Eine offizielle Erhebung dort spricht von mehr als 1,3 Millionen Bürgern mit griechischen Wurzeln, Schätzungen dagegen gehen von gut 3 Millionen aus. Als Hauptzentren gelten dabei die Städte New York, Boston und Chicago, gemessen an der Gesamtzahl ihrer Einwohner (etwa 25.000) weist mit fast 10 Prozent allerdings die Stadt Tarpon Springs an der Westküste Floridas den höchsten griechischstämmigern Bevölkerungsanteil in den USA auf. Die ersten Griechen waren am Ende des 19. Jahrhunderts nach Tarpon Springs gekommen, kurz nachdem der Ort in die Schwammfischerei eingestiegen war. 1905 brachte dann der aus dem peloponnesischen Leonidio stammende John Cocoris (Γιάννης Κόκκορης) das Verfahren des Schwammtauchens dorthin. Dazu warb er auch viele Arbeitskräfte aus Griechenland an, vor allem von den Saronischen Inseln und den Inseln des Dodekanes, wo man bereits mit dieser Tätigkeit vertraut war. Das Geschäft boomte, und so stieg die Zahl der Griechen in Tarpon Springs im Laufe der Zeit beständig an. Heute spielen Schwämme für die Stadt zwar längst nicht mehr die große Rolle von einst, die griechischstämmige Bevölkerung aber drückt ihr nach wie vor einen prägenden Stempel auf. Und so wirbt Tarpon Springs denn auch mit dem etwas vollmundig anmutenden Slogan: „Visit Greece Without Leaving Florida“ (dt.: „Besuchen Sie Griechenland ohne Florida zu verlassen.“).

(Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

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