Einem breiten Publikum in Deutschland wurde er als Panagiotis Sarikakis, Wirt der Taverne „Akropolis“ im ARD-Dauerbrenner „Lindenstraße“, bekannt. Am 21. November ist der Schauspieler und Sänger Kostas Papanastasiou im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben.
Berliner kannten Papanastasiou freilich vor allem in seiner Lebensrolle als realer Gastwirt. Sein Lokal „Terzo Mondo“ in der Grolmannstraße in Charlottenburg war im Mauerberlin der Siebziger- und Achtzigerjahre eine Institution. Unter einem großen Ho-Chi-Minh-Poster und der mit zahllosen Papierfliegern gespickten Decke saß man in der verräucherten Gaststube zusammen und philosophierte über Gott und die Welt. Wenn es spät wurde, holte Kostas schon mal seine Gitarre von der Wand und sang – am liebsten „Bella Ciao“, denn natürlich schlug das Herz im „Terzo“ links. Kostas Papanastasiou wurde am 8. Februar 1937 in Karditsa in Thessalien geboren und studierte ab 1956 in Berlin Architektur. Das „Terzo Mondo“, eine Mischung aus Taverne, Studentenkneipe, Konzertsaal und Debattierclub, eröffnete er 1972. 2018 gab er die Leitung an seinen Sohn Marco ab. Bei der „Lindenstraße“ war Papanastasiou seit der ersten Folge 1985 mit dabei. Er spielte dort – im Grunde sich selbst – bis 1996 und in Gastrauftritten bis 2012, was ihn angeblich in Deutschland zum bekanntesten Griechen nach Mikis Theodorakis machte. 2012 wurde Kostas Papanastasiou mit dem Bundesverdienstkreuz gehrt. (GZak)