Mitglieder der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) führen am Mittwoch (1.9.) um 19.30 Uhr am Syntagma-Platz eine Protestkundgebung durch.
Damit stellen sie sich gegen Pläne der Regierung, wonach das System der Zusatzrenten privatisiert werden soll. In einer Mitteilung stellen sie fest, dass dies gegen die Verfassung verstoße.
In der nordgriechischen Metropole Thessaloniki werden bereits am Dienstag mindestens drei Demonstrationen durchgeführt. Organisiert werden diese von der kommunistischen Gewerkschaft PAME und Mitgliedern der autonomen Szene. Zu verstehen sind ihre Proteste u. a. als Zeichen der Solidarität mit den Opfern der verheerenden Waldbrände, die im August in großen Teilen Griechenlands gewütet haben. Rund 130 Hektar Wald und Nutzfläche vielen den Flammen zum Opfer; viele Familien verloren ihr gesamtes Einkommen.
Zu Protesten kam es auch in der Hafenstadt Patras. Dort wurde am Dienstag ein Teil des Krankenhauses Agios Andreas kurzzeitig von Mitarbeitern besetzt. Diese Aktion richtete sich gegen die Impfpflicht in ihrer Zunft, die ab dem morgigen Mittwoch in Kraft treten wird. Vorgesehen ist eine Suspendierung der nicht geimpften Mitarbeiter vom Dienst. Gewerkschafter verweisen darauf, dass dies große Probleme für das im Dienst verbliebene Personal mit sich bringen werde.
Am Mittwoch öffnet unterdessen eine elektronische Plattform, auf der sich geimpfte Arbeitnehmer, die im Gesundheitsbereich tätig sind, als Ersatzkräfte für die zu erwartenden Ausfälle melden können.
Am Sonntag fand vor dem Parlament in Athen eine Demonstration von Impf-Gegnern statt, an der sich Angaben der Polizei zufolge mehr als 8.000 Personen beteiligt haben. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Fast 50 Personen wurden kurzzeitig festgenommen; fünf von ihnen wurden schließlich in Haft genommen. Auf Transparenten der Kundgebungsteilnehmer standen Slogans wie: „Die Impfung ist ein Tor zur Hölle.“ (Griechenland Zeitung / eh)
