Den griechischen Sommer verbindet man mit dolce far niente, mit einem Leben unter mediterraner Sonne an türkisblauem Meer. Eine Badeidylle, wenn da nicht die rakéta-Spieler wären. Das Wort leitet sich übrigens ab vom englischen racket = Schläger. Worum geht es eigentlich bei diesem Spiel, dem in Hellas nicht wenige zum Schaden der vielen verfallen sind?
Mindestens zwei, aber auch mehr Spielerinnen oder Spieler müssen das meist gelbe, filzige Rund so oft wie möglich hin- und herbugsieren, ohne dass es zu Boden – am Strand also in den Sand – fällt. Und wo kommt das Spiel eigentlich her? Die Wurzeln dieses Sports in Griechenland reichen „hinunter“ bis nach Ägypten. In den 1950er Jahre exportierten das Ball-am-Strand-Geschubse angeblich die sogenannten Ägyptioten an die Küsten der Ägäis. Zur raschen Beliebtheit dieser Freizeitbeschäftigung in Griechenland soll ein Mann einen Spezialbeitrag geleistet haben: Dimitris Ferentinos aus der Athener Vorstadt Kallithea wird überall als derjenige genannt, der auf dieses neue Strandvergnügen als erster aufmerksam wurde und sich dafür begeisterte. Ein bisschen ist also die raketa tatsächlich ein griechischer Nationalsport. Nachvollziehbar ist aber auch, dass unabhängig davon diese Version von Strandtennis in der einen oder anderen Form in mehreren Ländern ebenso fanatisch praktiziert wird. In Israel figuriert es unter dem Namen Matkot, in Brasilien spielt man es angeblich schon seit den 1940er Jahren als Frescobol. Und ohne das tik-tak kommt man auch in Spanien oder Italien nicht aus.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie in einem ausführlichen Beitrag von Robert Stadler in der Griechenland Zeitung Nr. 789 unter dem Titel: „Des einen Freud, des andern Leid. Tennis à la grecque als Strandzeitvertreib: Adonis und Aphrodite mit den hölzernen Schlägern.“