Zum siebten Tag in Folge ist die Insel Euböa (9.8.) weiterhin mit heftigen Bränden konfrontiert. Besonders betroffen sind die Inselmitte sowie der Norden. Dutzende Dörfer wurden seither evakuiert; mindestens 2.000 Menschen mussten vom Meer aus mit Booten und Schiffen in Sicherheit gebracht werden. Augenzeugen berichten, dass die Flammen erst gestoppt wurden, als sie das Meer erreicht hatten.
Der Gouverneur von Mittelgriechenland Fanis Spanos teilte mit, dass mindestens 300 Familien, die ständig in der Region leben, obdachlos geworden seien; ihr Erstwohnsitz sei durch die Flammen komplett zerstört worden und die Betreffenden würden über kein anderes Obdach verfügen. Sie werden derzeit in Hotels untergebracht. Zudem seien Tausende weitere Häuser und sonstige Gebäude beschädigt worden; Spanos sprach von „unglaublich alptraumhaften Zahlen“.
„Der Kampf wird unvermindert fortgesetzt“, stellte der Staatssekretär für Krisenmanagement Nikos Chardalias zur Lage auf Euböa fest. Oberste Priorität habe es, Menschenleben und Eigentum zu schützen. Im Einsatz sind auf der Insel derzeit 620 Feuerwehrleute mit 131 Löschfahrzeugen; außer den Feuerwehrleuten aus Griechenland sind auch viele Kollegen aus Rumänien, Serbien und der Ukraine im Einsatz.
Der Bürgermeister von Istiäa-Ädypsos Jannis Kontzias erklärte, dass durch die schweren Unwetter, die sich im Februar ereignet hatten, in den Wäldern noch immer viele umgestürzte Bäume und abgebrochene Zweige gelegen hätten. Dadurch hätten die Brände weitere Nahrung gefunden. Er fügte verzweifelt hinzu: „Es ist zu spät, die ganze Gegend ist zerstört!“ (Griechenland Zeitung / eh)