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Griechische Kirschen

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

Kennen Sie den in Griechenland produzierten Sauerkirschsaft vissinada, einen der beliebtesten Fruchtsirups hierzulande? Und falls Sie im Juni die Gelegenheit dazu haben, dann kosten Sie griechische Kirschen, auch die süße Kirschsuppe – kerassόsoupa. Eine Köstlichkeit – mit Kirschen, Weißwein, Sahne und Zucker angerichtet, die noch warm oder abgekühlt serviert wird.


Mit seiner jährlichen Produktion von rund 4.000 Tonnen ist Profonoussis das größte griechische Exportunternehmen von Kirschen. Es ist in Kerasia angesiedelt, in Nordgriechenland, in dieser über 700 Höhenmetern gelegenen Region bei Thessaloniki werden vorrangig Kirschen angebaut. Die wichtigsten Märkte sind Italien, Deutschland, England und Russland. Die Früchte werden vor Ort gekühlt, am folgenden Tag in Ionia, Thessaloniki, maschinell nach Größe und Farbtönen sortiert und verpackt. Die Kirschen sind stark witterungsempfindlich. So wurde 2017 ein großer Teil der Produktion aufgrund der starken Regenfälle und niedrigen Temperaturen beschädigt. Ein Anbaugebiet der besonderen Art ist in Taxiárchis vorzufinden, einem Dorf im Zentrum des 630 Meter hohen Cholomόndas-Gebirges. Das Gebirge liegt inmitten der Chalkidikí-Region in Nordgriechenland, die wie eine Hand mit drei ausgestreckten Fingern in die Ӓgäis hinausragt. Taxiárchis ist von einem dichten Laubwald umgeben, die meisten Einwohner leben vom Anbau und der Vermarktung von Weihnachtsbäumen. Und dann haben sich 1984 einige Bauern zusammengetan und um die 6.000 Kirschbäume angepflanzt. Vom Gesamtertrag der Bergkirschen werden die Bauern nicht reich, ein Kirschbaum erbringt etwa 20 Kilogramm im Jahr. Doch die Bauern aus dem Bergdorf sind auf ihre Erträge stolz und von der hervorragenden Qualität ihrer Bergkirschen überzeugt. Die besten Kirschen, sagen die Küstenbewohner der Chalkidiki, kommen aus Taxiarchis! Zur Kirschenzeit dienen die frisch gepflückten Früchte den Mädchen als Ohrringe, die Frauen der Kirschbauern bereiten das hausgemachte kerάssi glikό zu, auch pressen sie den Saft aus den Kirschen und füllen ihn in Flaschen ab. Da die erwirtschafteten Erträge auf den Kleinhandel beschränkt sind, gelten die Bergkirschen aus Taxiarchis als eine besonders rare Delikatesse und im Juni auf der Chalkidiki als Geheimtipp. Übrigens halten die Kirschen sich in einer Plastiktüte bis zu fünf Tage im Kühlschrank. Man sollte sie erst unmittelbar vor dem Verzehr waschen und auf Zimmertemperatur bringen, damit die exquisiten Geschmackscharakteristiken am besten zur Geltung kommen.


Linda Graf

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