Die Schleimplage, die in den letzten Monaten den türkischen Orten rund ums Marmarameer zu schaffen macht, ist offenbar auch in Griechenland angekommen. Bereits letzte Woche wurde an mehreren Stränden der Insel Limnos sowie im offenen Meer ein mehr oder weniger dicker Schleimteppich gesichtet. Vor allem der Strand Agios Sozon war betroffen.
Die Fischer von Limnos behaupten, das Phänomen sei schlimmer als in jedem anderen Jahr, hieß es in Berichten. Die nordägäische Insel liegt nahe den Dardanellen. Dennoch sind sich die Wissenschaftler nicht einig darüber, ob der Schleim aus dem Marmarameer kommt oder von Algenplankton im Meer um Limnos gebildet wurde. Für diese Lesart spreche, dass sich ein Schleimteppich auf dem offenen Meer zwischen den Dardanellen und Limnos aufgelöst hätte, hieß es. Neben Limnos soll in der Nordägäis vor allem die türkische Insel Bozcaada (Tenedos) betroffen sein. Am Samstag besuchten Umweltstaatssekretär Jorgos Amyras und sein Generalsekretär für Natur- und Gewässerschutz, Konstantinos Aravossis, Limnos. Sie machten sich ein Bild über die laufenden Untersuchungen durch verschiedene Forschungsinstitute, die Ägäis-Universität und das Ministerium selbst. „Wir haben fertige Aktionspläne für jeden möglichen Verlauf des Phänomens“, sagte Amyras, ohne ins Detail zu gehen. Die Analysen der Stichproben stehen noch aus. Bei dem Schleim handelt es sich um ein Ausscheidungsprodukt von Algen. Vor allem höhere Temperaturen können zu einer Hypertrophie, das heißt zu vermehrtem Algenwachstum und damit zu dicken Schleimteppichen führen, wie jetzt im Marmarameer. Der Schleim setzt sich am Meeresboden ab und ist deswegen für die Biotope unter Wasser und vor allem die wichtigen Seegraswiesen potenziell gefährlich. (GZak)