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Griechenland ist Europameister bei der Senkung von Verkehrstoten Tagesthema

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

In Griechenland ging die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020 um 54 Prozent zurück. Dennoch sterben in absoluten Zahlen immer noch überdurchschnittlich viele Menschen auf griechischen Straßen.


Es gibt auch gute Nachrichten in Krisenzeiten: Ausgerechnet Griechenland, notorisch einer der Spitzenreiter bei den Verkehrstoten, schaffte als einziges EU-Land die angepeilte Senkung dieses traurigen Werts zwischen 2010 und 2020 um 50 %. Genauer gesagt lag die Zahl der Verkehrstoten je Million Einwohner im vergangenen Jahr um 54 % unter derjenigen von 2010. Europa in seiner Gesamtheit schaffte das selbstgesteckte Ziel nicht. Hier lag der Rückgang im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts bei 36 %, wie aus den jüngst von der Europäischen Kommission veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Europaweit an zweiter Stelle liegen bei der Senkung der Verkehrstoten je Million Einwohner gegenüber 2010 Kroatien bzw. Spanien mit jeweils 44 %, gefolgt von Portugal (43 %) sowie Italien und Slowenien (je 42 %). Drei weitere EU-Länder schafften immerhin die 40-Prozent-Marke. Deutschland zählt mit 25 % übrigens nicht dazu. Dass die Corona-Beschränkungen eine Rolle gespielt haben, zeigt die Jahresstatistik, die EU-weit 2020 gegenüber 2019 einen Rückgang der Verkehrstoten um 17 % ausweist. In Griechenland waren es 16 %; an der Spitze steht hier Malta mit 31 %. Zehn weitere Länder lagen über dem EU-Durchschnitt, aber fünf verzeichneten sogar mehr Tote als im Vorjahr.
Das große „ja, aber“ sind die absoluten Zahlen. Hier konnte Griechenland zwar gegenüber 2010 ebenfalls aufholen, das Land liegt aber leider immer noch relativ weit oben in der Statistik. Zu Beginn des letzten Jahrzehnts starben auf den griechischen Straßen noch 113 von einer Million Einwohnern, nach Rumänien (117) die höchste Zahl in ganz Europa. Im vergangenen Jahr belegte das Land mit 54 Toten zusammen mit Zypern den siebten Platz unter den 27 Mitgliedsländern.
Dass die Verbesserung der Statistik nicht nur an Corona liegt, zeigt der langfristige Trend: Bereits 2019 hatte sich die Zahl der Verkehrstoten mit 64 je Million Einwohner gegenüber 2010 fast halbiert. Bessere Straßen, neuere Autos, bewussteres Fahrverhalten und vielleicht auch die griechische Schuldenkrise dürften hier eine Rolle gespielt haben. Die höchsten Zahlen hatten letztes Jahr Rumänien (85 Verkehrsopfer), Bulgarien (67) und Polen (65). Am sichersten fährt man in Schweden, wo 2020 nur 18 von einer Million Einwohnern ihr Leben auf dem Asphalt verloren. (GZak)

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