Im vergangenen Jahr wurden in Griechenland mehr verendete Meeresschildkröten gefunden als in jedem anderen Jahr seit 1992 – der Gründung des Vereins „Archelon“, der sich dem Schutz der Meeresreptilien verschrieben hat. Die Zahl 700 nannte „Archelon“ am Freitag. Normal seien in jedem Jahr 500 bis 600 tote Meeresschildkröten.
Als häufigste Todesursachen nennt der Verein das Ertrinken in Fischernetzen, vor allem Schleppnetzen, das Verschlucken von Plastikmüll oder die Verstrickung darin, Verletzungen durch Schiffsschrauben und die Kollision mit Booten. Auch vorsätzliche Tötungen durch Menschen kämen vor. In vielen Fällen sei die Todesursache wegen der fortgeschrittenen Verwesung allerdings nicht mehr feststellbar, wie auch wegen der Meeresströmungen der Ort, wo die Tiere verendet sind. Die Organisation weist darauf hin, dass totMeeresschildkröten dem nächsten Hafenamt zu melden sind. In Griechenland sind drei Arten von Meeresschildkröten anzutreffen: die unechte Karettschildkröte (Cartta caretta), die Grüne Meeresschildkröte oder Suppenschildkröte (Chelonia mydas) und die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea), die aber keine Meeresschildkröte im engeren Sinne ist. Von diesen brütet nur die Karettschildkröte an den griechischen Küsten, und zwar vor allem in der Westpeloponnes, auf Zakynthos und Kreta. All drei Arten sind vom Aussterben bedroht. (GZak)