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Pan wie Panik

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Foto (© Archäologisches Nationalmuseum Neapel. Pan unterrichtet Daphnis im Spiel mit der Panflöte. Foto (© Archäologisches Nationalmuseum Neapel. Pan unterrichtet Daphnis im Spiel mit der Panflöte.

In der griechischen Mythologie ist Pan der Hirtengott. Er hat tatsächlich einen menschlichen Oberkörper und den Unterkörper eines Ziegenbocks. Ein Mischwesen. Der Götterbote Hermes ist sein Vater, und Dryope, seine Mutter, setzt ihn aus Entsetzen über die Hufe und Hörner nach seiner Geburt aus. Hermes bringt ihn auf den Olymp, doch hier ist kein Platz frei für seinen Sohn, also bringt der Vater ihn auf die Insel Kreta.

Dionysos zeigt sich von der eigenartigen Anmut des Kleinen verzaubert, und weil alle ihn mögen, nennt Dionysus ihn Pan: das All, das Ganze, das Ein und Alles. Pan ist ein äußerst lebensbejahendes Geschöpf und wird Mitglied der dionysischen Clique. Er ist fröhlich, unbeschwert, leichtlebig. Hüpfend und tanzend treibt er sich in der freien Natur herum, in Bergen und Wäldern. Die Natur ist das Element, in dem Pan seine Lebensfreude zum Ausdruck bringt, gemäß eines Homerischen Hymnos ist Pan auch Gott der Wälder und Berge. Die Hirten baden ihre Herden im Meer und gehen ihrer beliebten Beschäftigung, dem Jagen, nach. Im Hirtengott Pan sehen sie den Beschützer der Fischer und der Jäger. Zudem ist Pan lüstern, doch wegen seines Aussehens hat er bei den Nymphen, denen er nachzustellen pflegt, kein Glück in der Liebe. Er verliebt sich in Syrinx, läuft ihr liebestrunken hinterher. Doch die Nymphe fürchtet sich vor dem übermütigen Freier, diesem Mischwesen, und flieht an den Fluss Ladon. Als Pan sie zu umarmen versucht, verwandelt Syrinx sich prompt in ein Schilfrohr. Wind kommt auf, klagende Töne kommen aus dem Rohr hervor. Pan will die Klänge seiner Liebsten um alles in der Welt bewahren, also bricht er das verwandelte Schilfrohr in sieben Teile, ein Teil immer kürzer als das vorherige, und bindet sie zusammen. So entsteht die Panflöte, die Hirtenflöte. Trotz seiner unerwiderten Liebschaften vergeht Pan keineswegs die Freude am Leben. Übermütig wie eh und je spielt er Musik auf seiner Lieblings-Pan-Syrinx, durchstreift tanzend die Schönheiten der Natur. Er macht sich einen ungeheuren Spaß daraus, laut loszubrüllen und mit seinem Gebrüll die Herden zu erschrecken. Vor Furcht geraten die Tiere auβer sich und ergreifen wie verrückt die Flucht. Daher heißt die große Angst Panik.

Linda Graf

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