Ich gehe einfach mal davon aus, dass Sie immer schon wissen wollten, ob, und wenn ja, wie der deutsche Spinat mit dem griechischen Spanáki zusammenhängt. Das „ob“ kann sogleich in ein „und ob!“ verwandelt werden, für das Wie muss ich weiter ausholen.
Bei Spinat wird für die ältere Zeit auf das Wort „Melde“ verwiesen, das im Altgriechischen als atráphaxys bekannt gewesen sein soll. Das bestätigt lediglich, dass wir es bei Spinat und Spanáki mit Wörtern zu tun haben, die frühestens im Mittelalter in unsere Sprache gekommen sind. Der Rest ist schnell erklärt: Der Spinat leitet sich ab von spanisch espinaca, was wiederum aus dem spanisch-arabischen ispinag und letztendlich aus dem persischen ispanag stammt. Das Schluss-t im Spinat könnte mit der Aussprache des spanischen (e)spinatz zusammenhängen. Das griechische Spanaki machte natürlich nicht den Umweg über das Spanisch-Arabische, sondern geht direkt, das heißt über das Türkische, auf das persische (i) spanag zurück. Der erste schriftliche Beleg, den wir für Spanaki kennen, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Diese ganze Geschichte kam ins Rollen, als ich meine geliebte Spanakópita in einen Lexikon mit „Spinatpastete“ und in einem anderen mit „Blätterteigpastete gefüllt mit Schafskäse und Spinat“ übersetzt sah. Da bleiben wir doch lieber beim griechischen Wort und scheren uns nicht um etwaige „Blätterteigpasteten“. Und noch eine griechisch-deutsche Gemeinsamkeit: Viele griechische wie deutsche Kinder mögen einfach keinen Spinat. Woher das nun wieder kommt?
Hans Eideneier