Den Ermittlern der deutschen Bundespolizei und Europol ist in der vergangenen Woche ein gemeinsamer Schlag gegen einen Fälscherring in Athen gelungen. Die Mitglieder sollen gefälschte Dokumente von der griechischen Hauptstadt nach Deutschland geschmuggelt haben, um den illegalen Aufenthalt von Drittstaatlern in der Bundesrepublik zu ermöglichen.
Bei den Dokumenten handele es sich um Führerscheine und Identifikationspapiere, teilte die Bundespolizei mit. In mindestens fünf Fällen seien diese zum Einschleusen von Personen nach Deutschland und in andere europäische Länder genutzt worden.
Nach ersten Hinweisen auf die Tätergruppierung in Griechenland erfolgte über Europol der Erkenntnisaustausch mit der griechischen Polizeibehörde. Nach intensiven Ermittlungen, die bereits im November des vergangenen Jahres begonnen hätten, habe man die Fälscherwerkstatt in Athen lokalisieren können. In enger Zusammenarbeit seien die erforderlichen polizeilichen Maßnahmen in Deutschland und Griechenland aufeinander abgestimmt worden. Zu gleicher Ortszeit wurden schließlich in der vergangenen Woche mehrere Gebäude und Wohnungen mit polizeilichem Durchsuchungsbefehl gestürmt und Dokumente, Notebooks sowie externe Speichergeräte sichergestellt. In Deutschland wurde ein Mann festgenommen.
„Die Nutzung solcher Dokumente zur irregulären Migration nach Deutschland und ins europäische Ausland floriert. Durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung weltweit wird der Zugang Krimineller zu solchen Dokumenten erleichtert“, wird der Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung in Halle, Maik Fischer, in einer Mitteilung zitiert. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der europäischen Staaten unter Koordination von Europol mache es möglich, dieser Kriminalität wirksam entgegenzutreten, sagte Fischer. (Griechenland Zeitung / em)