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Wuppertaler Musiker mit griechischen Wurzeln will durchstarten Tagesthema

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Alexi bei einem Auftritt in Georgien (Foto: © rzepka). Alexi bei einem Auftritt in Georgien (Foto: © rzepka).

„Als meine Freunde Fußball spielten, lernte ich, wie Alexander der Große nach Ägypten zog“, sagt Alexi Paridis. Neben dem normalen Schulunterricht besuchte der gebürtige Wuppertaler nachmittags eine Griechische Schule. Heute spielt die Musik im Leben des 22-Jährigen eine herausragende Rolle. Am 17. Juli bringt Alexi sein neues Lied „Bam Bam“ heraus – ein griechisch-deutsches Stück über die Liebe auf den ersten Blick.

 

Die große Leidenschaft für die Musik wurde Alexi Paridis fast in die Wiege gelegt. Bereits mit sechs Jahren fängt er mit dem Klavierspielen an. Griechische Musik hört er schon damals gerne und lässt sich gerne von ihr inspirieren. Für ihn wird sie immer etwas Besonderes bleiben. „Durch die Musik kann ich ein Stückchen Heimat fühlen, auch wenn ich mich gerade Tausende von Kilometern entfernt befinde“, beschreibt er die Verbundenheit zu diesen Klängen gegenüber der Griechenland Zeitung.

Seine Vorfahren kommen aus dem über Jahrhunderte von Griechen besiedelten Pontos am Schwarzen Meer, erzählt der 22-Jährige. Anfang des 20. Jahrhunderts mussten sie aus ihrer Stadt Nikopoli, heute in der Türkei gelegen, in das Dorf Melissokomeio bei Kavala flüchten. „Ich verbinde tolle Kindheitserinnerungen mit dem Dorf“, lächelt Alexi, „ich freue mich schon darauf, dort irgendwann mit meinen Kindern und den Kindern meiner Geschwister Zeit zu verbringen.“ Jeden Sommer reisen Alexi und seine Familie zudem auf die Insel Lesbos, die dortige Hafen- und Hauptstadt Mytilini ist die Heimat der Mutter. Als „ausgeglichenen Mix“, bezeichnet Alexi sich selbst, danach gefragt, ob er sich eher als Deutscher oder als Grieche fühlt.

Für Jung und Alt

Mit dem 16. Lebensjahr beginnt Alexi zu singen. Nur ein Jahr später ist er bereits im griechischen Fernsehen zu sehen. Auf der Bühne der Talent-Show „The Voice of Greece“ kann er die Juroren, darunter auch Helena Paparizou, die 2004 den Eurovision Song Contest gewann, beeindrucken. Zwar reichte es am Ende nicht für den ganz großen Durchbruch, doch für Alexi waren es wertvolle und wichtige Erfahrungen. 2018 vertritt er Griechenland bei einem internationalen Musik-Festival in Georgien, singt gegen 14 andere Länder. Zurück in Deutschland macht er weiter. Er investiert viel Zeit in seine Musik, schreibt eigene Lieder und veröffentlicht diese im Netz.

Mehr als 60.000 Menschen haben seine kurzen Clips auf der Internetplattform „Instagram“ bereits angesehen. Seine Musik bezeichnet Alexi selbst als „Pop-Songs mit deutsch-griechischen Elementen“. Eine neuartige Richtung, die für Menschen jeden Alters geeignet sei. Am 17. Juli diesen Jahres bringt er das Lied „Bam Bam“ auf den Markt – mit eigenem, professionell gedrehten Video.

Förderung lokaler Talente

In seiner Wuppertaler Heimatstadt kümmert sich Alexi aber nicht nur um seine eigene Musik. Mit einer von ihm ins Leben gerufenen Casting-Show möchte er lokale musikalische Talente fördern. Diese treten zunächst vor einer zweiköpfigen Jury auf und dann – sofern sie es in die nächste Runde schaffen – vor Publikum auf einer Bühne im Einkaufszentrum. Dabei soll alleine das Können zählen, Äußerlichkeiten spielen keine Rolle. Außerdem soll die Talente-Show eine Botschaft gegen Rassismus, Mobbing und mangelnde Toleranz an Schulen transportieren. Ein Konzept, das auch von der Stadt Wuppertal viel Unterstützung erhielt.

Der Mensch lebt aber nicht von Musik allein. Der 22-Jährige will deswegen auch einen „echten“ Beruf erlernen. Sechs Semester lang studierte er anfangs Wirtschaftswissenschaften. „Das lag mir nicht. Zu viele Zahlen und zu wenig Menschen“, sagt er. Aktuell hat er sich für den Studiengang Jura beworben. Ein weiterer Baustein in seinem Leben sei der Kettelbetrieb von Vater Georgios, erzählt Alexi. „Diesen würde ich gerne weiterführen und weltweit bekannt machen“. Auch wenn der Deutsch-Grieche große Zukunftspläne als Kettler hat: Die meiste Energie investiert er immer noch in seine größte Leidenschaft: Die Musik.

 

(Griechenland Zeitung / em)

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