Viele Griechen bekreuzigen sich nicht nur in Kirchen, sondern auch in Bussen und Bahnen, vor dem Flug oder der Fährfahrt. Helfen kann aber nur das richtig geschlagene Kreuz.
Katholiken nehmen dafür die Hand, ohne auf die Fingerhaltung zu achten und berühren die linke vor der rechten Brust. Damit outen sie sich als Abgesandte der Hölle. So wie ich in meinen griechischen Anfangsjahren bei einer Taufe auf Kefalonia: Ich stand nahe am schreienden Kind. Schlug, um nicht aufzufallen, das Kreuz, wie ich es bei seltenen Kirchenbesuchen in Deutschland gesehen hatte. Kurz darauf war die Taufzeremonie beendet, der Priester ging ans Mikrofon und beschallte das Dorf über Lautsprecher mit der Warnung, der Teufel sei im Dorf unterwegs. Damit meinte er mich. Klar, wie ich später kapierte. Als guter Orthodoxer bekreuzigt man sich mit ausgestrecktem Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Damit bekennt man sich zum Dogma der heiligen Dreifaltigkeit. Ring- und kleiner Finger werden angewinkelt: Ein klares Bekenntnis zum Dogma von den beiden Naturen Christi – der göttlichen und der menschlichen. Und wenn's an die Brust geht, wird zuerst die rechte und dann die linke Seite betupft: Schließlich hing am Kreuz rechts von Jesu der gute und links der böse Schächer. Wer sich zuerst links betupft, erweist dem Bösen die Ehre. Pfui! (GZkb)