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Frustration bei Jugendlichen: Besorgniserregende Studie zum Welttag der psychischen Gesundheit

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Vier von zehn Jugendlichen sind unzufrieden mit ihrem Leben. Zu diesem wenig erfreulichen Ergebnis kommt eine Untersuchung des griechischen Forschungsinstituts für psychisches Wohlbefinden (EPIPS). Veröffentlicht wurden die Daten aus Anlass des heutigen Internationalen Tages der psychischen Gesundheit (10.10.).

Von den befragten Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren gaben 42,3 % an, dass sie mit ihrem Leben nicht zufrieden sind. Je älter sie werden desto höher ist der entsprechende Anteil: Bei den 11-Jährigen beläuft sich der Wert auf 23,6 %, bei den 13-Jährigen auf 49,9 % und bei den 15-Jährigen gar auf 55 %. In den vergangenen Jahren ist ein deutlicher Anstieg des Unzufriedenheits-Index festzustellen: 2002 lag er noch bei 30,3 %.
Im Geschlechtervergleich sind die Mädchen deutlich unzufriedener als die Jungen: Von ihnen gaben fast 10 % mehr an, nicht zufrieden zu sein. Fast 30 % mehr behaupteten sogar, gelegentlich unter depressiven Gefühlen zu leiden.
Untersucht wurde neben zahlreichen Parametern auch der Zusammenhang des Grads der Zufriedenheit mit der finanziellen Lage der Familie. Über die Hälfte der Jugendlichen (51,7 %) der sozial schwächeren Schichten ist mit ihrem Leben unzufrieden. Bei der mittleren und höheren Einkommensschicht betragen diese Anteile 43,3 bzw. 37,5 %.
Auch scheinen Schule, Beziehungen mit Familie und Freunden sowie eine negative Meinung über das eigene Erscheinungsbild, v. a. bei Mädchen, großen Einfluss auf das allgemeine psychische Wohlbefinden zu haben. Das Unzufriedenheitsgefühl äußert sich u. a. in Form von Nervosität, Niedergeschlagenheit und schlechter Laune. Ganze 9 % der befragten 16-Jährigen gaben darüber hinaus an, bereits einen Selbstmordversuch unternommen zu haben. Bei den Mädchen ist dieser Wert fast doppelt so hoch (12,4 % gegenüber 5,5 % bei den Jungen). Darüber hinaus hat etwa ein Viertel der Jugendlichen (25,6 %) bereits mit dem Gedanken gespielt, sich selbst zu verletzen.

Insgesamt belegt die Studie, dass Jugendliche allgemein der Gefahr psychischer Störungen ausgesetzt sind. Die Experten betonen, dass man auf Anzeichen für derartige Phänomene sehr sensibel reagieren sollte und bei den Entscheidungen in der allgemeinen Gesundheitspolitik sowie im Besonderen bei der Planung von präventiven Maßnahmen berücksichtigen müsse. „Dieser Altersgruppe muss sowohl im familiären als auch im schulischen und gesellschaftlichen Bereich konstant oberste Priorität zukommen“, betonte in diesem Zusammenhang Anna Kokkevi, eine der Verantwortlichen für die Studie des EPIPS.

(Griechenland Zeitung / Despina Zelepos)

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