Die Landwirte in Griechenland gehen erneut auf die Barrikaden. Das hat zweierlei Gründe: Einerseits demonstrieren sie am kommenden Montag, dem 28. Januar, gegen zu hohe Produktionskosten, denen sie ausgeliefert seien.
Die Hauptdemo findet am Platz des Gemeindemarktes „Platia Dimotikis Agoras“ in Chania auf Kreta statt. Ähnliche Aktionen wollen Landwirte auch in anderen Landesteilen durchführen – entsprechende Entscheidungen sollen am Mittwoch getroffen werden. Sie fordern zudem Mindestpreise für ihre Produkte sowie eine Reduzierung der Stromkosten um 50 %. Sie erklären, dass solche Maßnahmen ihr „Überleben“ als Landwirte gewährleisten würden. Ihr Einkommen für das Jahr 2018 sei bereits um 4,9 % gesunken. Der Regierung werfen sie vor, sich ihren Interessen gegenüber „feindlich“ zu verhalten. Der Reichtum würde sich bei wenigen Großbauern anhäufen. Außerdem fordern sie, dass die Infrastruktur für landwirtschaftliche Projekte ausgebaut wird.
In Nordgriechenland hingegen, vor allem in Makedonien und Thrakien, wollen Landwirte mit ihren Traktoren Zollstationen blockieren. Damit protestieren sie gegen die von der Regierung eingeleiteten Lösung der Namensfrage der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (Uno-Kurzbezeichnung: FYROM). Sie sprechen von einer „verräterischen Vereinbarung“. Das Nachbarland an der nördlichen Grenze Griechenlands soll dem Plan der Regierungen in Athen und Skopje zufolge künftig „Republik Nordmazedonien“ heißen. Das griechische Parlament will am kommenden Donnerstag um Mitternacht darüber abstimmen. Seit Montag findet in der griechischen Volksvertretung bereits eine hitzige Debatte zu diesem Thema statt. Es ist anzunehmen, dass die Namensfrage mit einer sehr geringen Mehrheit von 151 bis 153 Stimmen das Parlament passieren wird. Die griechische Volksvertretung verfügt über 300 Sitze. (Griechenland Zeitung / eh)