Eine der wenigen Sportveranstaltungen von internationalem Rang in Griechenland, die Acropolis Rallye, wird im kommenden Jahr eine Zwangspause einlegen. Nachdem die Veranstaltung bereits 2014 aus der Rallye-Weltmeisterschaft WRC ausgeschlossen wurde, kam nun auch das Aus bei der Europameisterschaft.
Die Gründe seien vielfältig, berichtete die Tageszeitung „Kathimerini“ kürzlich unter Berufung auf Quellen im In- und Ausland. Dazu zählten etwa die mangelnde Unterstützung durch den griechischen Staat, ein unscharfes Profil, immer schlechtere Veranstaltungen in den vergangenen Jahren, schlechtes Finanzmanagement und Schulden beim Internationalen Automobil-Dachverband FIA, eine chaotische Verwaltung sowie immer weniger Sponsorengelder. Es ist das dritte Mal in der 67-jährigen Geschichte des Rennens, dass die Rallye nicht ausgetragen wird. 1974 entfiel sie wegen der Ölkrise, und auch im ersten Jahr der Griechenlandkrise 2010 fand sie nicht statt. Die Acropolis Rallye wurde erstmals 1951 ausgetragen, zwei Jahre später internationalisiert und 1956 Teil der Rallye- Europameisterschaften. Ab 1973 war sie regelmäßiger Bestandteil der Rallye- Weltmeisterschaft des FIA. Wegen des besonders anspruchsvollen griechischen Geländeprofils gilt sie als eine der wichtigsten Prüfungen für Fahrer und war außerdem über Jahre ein bedeutendes Instrument der griechischen Tourismuswerbung. Veranstalter war ursprünglich der nationale Automobilclub ELPA. Seit 2013 obliegt die Organisation dem Motorsportverband OMAE. Dieser sprach nach der Entscheidung, das Rennen 2019 auszusetzen, von einem „Jahr der Neuaufstellung“. Es sei dringend nötig, eine gesunde finanzielle und institutionelle Grundlage für die Rallye zu schaffen, die 2020 wieder Teil der Europameisterschaft sein soll. (GZak)