Als „Pulverfass“ bezeichnete das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag das überfüllte Erstaufnahmezentrum (Hotspot) von Moria Insel Lesbos. Die Organisation mahnte eine beschleunigte Verlegung von Asylsuchenden aufs Festland an.
Wie UNHCR-Sprecher Charlie Yaxley gegenüber der Presse betonte, drängen sich mehr als 7.000 Menschen, davon ein Viertel Kinder, in einem Lager, das für 2.000 Personen ausgelegt sei. „Es gibt immer mehr Menschen mit psychischen Problemen, und die offizielle Reaktion und die Therapie sind enttäuschend unzulänglich“, sagte Yaxley.Als „Pulverfass“ bezeichnete das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag das überfüllte Erstaufnahmezentrum (Hotspot) von Moria Insel Lesbos. Die Organisation mahnte eine beschleunigte Verlegung von Asylsuchenden aufs Festland an. Wie UNHCR-Sprecher Charlie Yaxley gegenüber der Presse betonte, drängen sich mehr als 7.000 Menschen, davon ein Viertel Kinder, in einem Lager, das für 2.000 Personen ausgelegt sei. „Es gibt immer mehr Menschen mit psychischen Problemen, und die offizielle Reaktion und die Therapie sind enttäuschend unzulänglich“, sagte Yaxley.
Dieselbe Forderung einer beschleunigten Umsiedlung von Asylbewerbern aufs Festland stellte auch Inselbürgermeister Spyros Galinos in einem Brief an Migrationsminister Dimitris Vitsas. „Sie selbst haben die Entlastung der Insel angekündigt und zwar mit dem Zeithorizont Ende September“, schrieb Galinos. Stattdessen sei die Zahl der Asylbewerber auf seiner Insel aber wieder auf mehr als 10.000 angestiegen, und die Ankunftszahlen würden eine steigende Tendenz aufweisen. Die Gesellschaft auf Lesbos sei an ihre Grenzen gelangt, es drohten soziale Spannungen. Der möglichen Schaffung neuer Einrichtungen für Asylsuchende auf seiner Insel erteilte Galinos unter Verweis auf einen entsprechenden Beschluss des Stadtrates eine klare Absage.
Nach Zahlen des griechischen Migrationsministeriums leben rund 10.300 Asylbewerber auf Lesbos. Davon sind mehr als 8.100 im Hotspot von Moria untergebracht, der offiziell eine Kapazität von 3.100 Plätzen hat. Die Zustände im Lager beschrieb die BBC in einer Reportage vergangene Woche als „abstoßend“ und gefährlich für die dort lebenden Menschen. Der Sender zitierte einen Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, wonach sogar zehnjährige Kinder in ihrer Verzweiflung Suizidversuche unternommen hätten. Einer Afghanin zufolge muss man für einen Teller Essen den ganzen Tag lang anstehen. 70 Menschen würden sich eine Toilette teilen, so der Report. Und ein syrischer Flüchtling sagte vor laufender Kamera, die Gewalt in Moria sei „wie in Syrien und vielleicht noch schlimmer“. (GZak)