Für die Insel Hydra im Saronischen Golf wurde der Notstand ausgerufen. Das Eiland ist seit Sonntagmorgen 5.30 Uhr ohne elektrische Stromversorgung. Dadurch sind u. a. die Entsalzungsstationen nicht in Betrieb, auch das Pumpsystem ist ausgefallen: Die Insel hat kein Trinkwasser mehr. Lebensmittel verderben in Kühlschränken von Haushalten, Gaststätten, Tavernen und Hotels, die über keine Generatoren verfügen. Unternehmen etwa können nur noch handschriftlich Quittungen ausstellen.
Bis Montagnachmittag sollen zwei große Generationen vorübergehend die Insel mit Strom versorgen. Die griechische Marine sendet den Wassertanker „Stymfalia“ zur Versorgung der Insel; das Schiff hat eine Kapazität von 2.100 Tonnen Trinkwasser.
Die Insel in relativer Nähe zur griechischen Hauptstadt hat knapp 2.000 Einwohner. Im Sommer kann diese Zahl durch Urlauber und zusätzliche saisonale Arbeitskräfte auf bis zu 9.000 Menschen steigen. Wegen des Stromausfalls verließen zahlreiche Touristen die Insel. Einige Unternehmen drohen mit Klagen. Die Ursache ist bisher nicht geklärt; vermutlich handelt es sich um einen Defekt an einem Unterseekabel, über das die Insel vom Festland aus mit Strom versorgt wird.
Bereits in der vorigen Woche ist am Mittwoch (22.8.) in großen Teilen der griechischen Hauptstadt der Strom ausgefallen. Ursache gewesen ist ein Schaden in einem Ultrahochspannungszentrum des unabhängigen Netzbetreibers ADMIE.
(Griechenland Zeitung / eh)