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Im Monat August tickt das Leben anders

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(Foto © Griechenland Zeitung / Jan Hübel / Kythnos) (Foto © Griechenland Zeitung / Jan Hübel / Kythnos)

Der August ist der Monat der Früchte, der reifen Feigen etwa, die süß und schwer an den Bäumen hängen, oder der Weintrauben. „Ach’ lieber Monat August, gäbe es dich doch zweimal im Jahr“ (Αύγουστε, καλέ μου μήνα, να ‘σουν δυο φορές το χρόνο – Avgouste, kalé mou mína, na ’soun dyo forés to chróno) besingt der Volksmund.

Die ersten Tage im August sind auch für viele abergläubische Griechen – und das sind nicht wenige! – von großer Bedeutung. Man meidet dann oft ein Bad im Meer oder lässt die Kinder in der Mittagszeit nicht im Freien spielen, weil das Schaden bringen könnte. Bereits am 1. August werden Kirchen, Gärten und Weinberge von den Priestern geweiht, auf vielen Dörfern oft auch die Häuser. Gleichzeitig beginnt am an diesem Tag für die gläubigen Griechen die zweiwöchige Fastenzeit vor Mariä Himmelfahrt. Weil es derartig viele reife Früchte in dieser Jahreszeit gibt, fällt das Fasten aber nicht allzu schwer. Vor allem in früheren Tagen gehörte es zum Brauch, in die Kirche Weintrauben oder Feigen mit zu bringen und an die anderen Besucher zu verteilen. Die Nacht vom 5. auf den 6. August durchwachen viele Gläubige, um das Heilige Licht zu erblicken – am 6. August wird die Verklärung Jesu (Metamorphossi tou Sotiros) gefeiert. Der religiöse Höhepunkt im August ist der 15., der Tag der Entschlafung Marias („Kimissi tis Theotokou“) bzw. Mariä Himmelfahrt. Bekannt ist das an diesem Tag gefeierte Fest als „Tis Panagiás“ (der Allerheiligsten). Aus diesem Anlass finden vielerorts Kirchweihfeste statt. Angeboten werden dem Besucher Musik und Tanz, oft auch lokale Köstlichkeiten. An diesem Tag gratuliert man vor allem auch Frauen mit dem Namen Maria zum Namenstag. Irgendwie kann man im August auch etwas melancholisch werden. Wo immer man ist, man spürt innerlich, dass das Jahr langsam wieder „bergab“ geht: Die Griechen wünschen sich Ende August allen Ernstes „Kalo Chimona“ – „Guten Winter“; auch wenn das Thermometer noch 35 Grad im Schatten zeigt! (GZeb)

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