Obwohl die Kriminalitätsstatistik in Griechenland nicht allzu dramatisch aussieht, fühlen sich die Einwohner des Landes besonders unsicher. Dies geht aus zwei Umfragen des bekannten amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Gallup und des Athener Polytechnikums hervor.
In der Gallup-Umfrage unter mehr als 148.000 Bürgern von142 Staaten nahmen die Griechen beim Sicherheitsgefühl den 78. Platz ein, der auch der letzte unter den EU-Ländern ist. Bei einer möglichen Höchstpunktzahl von 100 kam das Land auf 74 Punkte. Gefragt wurde unter anderem nach dem Vertrauen in die Polizei, ob man sich nachts auf der Straße als einsamer Fußgänger in der eigenen Nachbarschaft sicher fühle und ob man selbst oder ein Familienmitglied in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Diebstahls oder körperlicher Gewalt war. Das größte Sicherheitsgefühl haben die Menschen in Singapur mit 97 Punkten. Norwegen, Finnland und Island kamen auf 93 Punkte, Usbekistan und Hongkong auf 91, die Schweiz und Kanada auf 90 und Indonesien auf 89 Punkte. Gut schnitten auch Dänemark, Slowenien, Luxemburg, Österreich, China, die Niederlande und Ägypten mit jeweils 88 Punkten ab. Besonders unsicher fühlen sich die Menschen dagegen in Venezuela (44 Punkte), Afghanistan (45 Punkte), im Südsudan (54 Punkte), in Gabun (55 Punkte), in Liberia (56 Punkte) sowie in Südafrika und Mexiko (je 58 Punkte).
Die Umfrage der Gruppe „Geochoros“ des Athener Polytechnikums konzentrierte sich auf konkrete wahrgenommene Bedrohungen, ob realistisch oder nicht. Demnach fürchten 69 % der Befragten im Ballungsraum Athen, Opfer eines Eigentums- oder Gewaltdelikts zu werden. Den größten Anteil hat mit 41 % der Befragten die Angst vor einem Einbruch in den eigenen vier Wänden. Es folgen die Angst vor Straßenraub (31,3 %) und die Sorge um die Sicherheit der Kinder im öffentlichen Raum oder auf dem Schulweg (30,7 %). 28 % sorgen sich wegen des Drogenhandels, 26,7 % haben Angst vor einem Autodiebstahl und 26 %, dass sie an der Bushaltestelle überfallen werden könnten. 35 % er Befragten haben große Angst, in der eigenen Nachbarschaft Opfer einer Straftat zu werden. Immerhin 38,6 % sind außerdem der Ansicht, dass die Kriminalität in ihrem Wohnviertel in den beiden letzten Jahren zugenommen hat, gegenüber 53,7 %, die keinen Unterschied sehen. (GZak; Foto: Eleni Kougionis)