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Gesundheitsministerium will gegen „Kaiserschnittindustrie“ vorgehen Tagesthema

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Schöne neue Welt? Auf natürlichem Wege geborene Menschen sind im heutigen Griechenland eine Minderheit. (Foto: ek/Archiv) Schöne neue Welt? Auf natürlichem Wege geborene Menschen sind im heutigen Griechenland eine Minderheit. (Foto: ek/Archiv)

Das Gesundheitsministerium will kontrollieren, inwiefern in Griechenland die internationalen Vorgaben bezüglich der Notwendigkeit von Kaiserschnittgeburten eingehalten werden. Das sagte Gesundheitsminister Andreas Xanthos (SYRIZA) vorige Woche auf eine entsprechende Parlamentsanfrage hin.

Griechenland hält bei den Kaiserschnitten einen Negativrekord: Wie der anfragende Abgeordnete und Parteifreund von Xanthos, Nikos Manios, mitteilte, belief sich der Anteil der Kaiserschnitte an den Geburten 2017 auf 56,8 %. Die Weltgesundheitsorganisation gestatte dagegen nur 15 %. Im westgriechischen Agrinio kämen gar 83 % der Babys per Kaiserschnitt auf die Welt und auf der Insel Syros 69 %, fügte Manios hinzu. 
Dies sei in der Tat kein Ruhmesblatt für das griechische Gesundheitssystem und die Ärzte, setze die Schwangeren Gefahren aus und belaste das Gesundheitssystem auch finanziell, räumte Xanthos ein. Als Gründe für den offenkundigen Missbrauch nannte er einerseits finanzielle Interessen der Ärzte und die Bequemlichkeit einer Geburt „nach Termin“, aber auch die Vorstellung vieler Frauen, dass eine Kaiserschnittgeburt weniger schmerzhaft, unkomplizierter und sicherer sei.
Xanthos fügte hinzu, dass die öffentlichen Geburtskliniken bereits angewiesen worden seien, die medizinischen Begründungen für die Kaiserschnitte zu überprüfen und sich nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation zu richten. Außerdem sei in einem jüngst erlassenen Gesetz die Rolle der Hebammen gestärkt und aufgewertet worden. (GZak)

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