Immer 50 Tage nach Ostern, dieses Jahr am 27. Mai, feiern die Orthodoxen Pfingsten „Pentikosti”.
Einen Tag zuvor ist der Seelensamstag „Psychosavvato”, in Griechenland der Totengedenktag. Die Angehörigen besuchen die Gräber ihrer Verstorbenen und verteilen „Kollyva” (gekochter Weizen, gewürzt u.a. mit Granatapfelkernen, Rosinen, Puderzucker und Petersilie), um damit die Toten zu ehren. An diesem Tag, so heißt es, sollen die Seelen, die seit Ostern mit Christus auf der Erde weilten, mit ihm gemeinsam wieder in den Himmel aufsteigen. In der Mani (Südpeloponnes) werden statt „Kollyva” Brot, Käse und andere Speisen an Arme verteilt. In Thrakien, aber auch in anderen Gebieten Griechenlands glaubt man, dass die Seelen während dieser 50 Tage auf den Bäumen und Trieben der Weinreben sitzen. Aus diesem Grund dürfen keine Pflanzen beschnitten werden. An Pfingstmontag „Tou Agiou Pnevmatos” (Tag des Heiligen Geistes) oder „Tis Agias Triadas” (Tag der Heiligen Dreifaltigkeit) finden an den Orten mit „Agia Triada”-Kirchen Feste statt. Auch der Verstorben wird an diesem Tag gedacht. Die über Jahrhunderte am Schwarzen Meer lebenden Pontus-Griechen bringen Milchreis, Buttermilch oder Omeletts zu den Gräbern der Verstorbenen. Nach der Seelenmesse setzte man sich um die Gräber und verzehrte das Mitgebrachte.
(Gzeb)