Der Versuch, in Athen ein Krematorium zu bauen, geht in die nächste Runde: In der vorigen Woche klagten nicht näher genannte Unternehmen gegen das geplante Krematorium im Athener Gewerbegebiet Eläonas.
Die Kläger, die ebenfalls dort aktiv sind, riefen den Staatsrat, Griechenlands höchstes Verwaltungsgericht, an. Unter anderem behaupten sie, dass der Betrieb des Krematoriums Gefahren für die menschliche Gesundheit berge. Auch verstoße der gesetzliche Rahmen für den Bau von Krematorien gegen Artikel 24 der griechischen Verfassung, der den Schutz der Umwelt betrifft. Schließlich argumentieren sie, dass das für das Krematorium vorgesehene städtische Grundstück als gemeinnützige Grünfläche ausgewiesen und die Umwidmung zum Bauland rechtswidrig sei. Bis zur Verhandlung der Klage wäre der Bau des Krematoriums damit auf Eis gelegt. In Griechenland ist die Feuerbestattung seit 2006 gesetzlich vorgesehen, es gibt aber im ganzen Lande kein einziges Krematorium. Zwar haben mehrere Kommunen, darunter Athen, Patras und Thessaloniki, den Bau solcher Einrichtungen auf den Weg gebracht, der Widerstand vor allem aus der orthodoxen Amtskirche und kirchennahen Kreisen ist aber weiterhin groß. Die Kirche lehnt die Feuerbestattung aus dogmatischen Gründen strikt ab und will diese Möglichkeit auch nichtgläubigen Bürgern oder Angehörigen anderer Konfessionen nicht zugestehen. Einwohner Griechenlands, die Verstorbene einäschern lassen wollen, weichen deshalb in der Regel auf Bulgarien aus. (GZak)