In der nordgriechischen Stadt Kavala arbeitete offenbar ein Arzt im öffentlichen Gesundheitsdienst, der gar kein Mediziner war.
Der Fall wurde bekannt, als die Entlassung des falschen Doktors im Regierungsanzeiger veröffentlicht wurde. Demnach war A. G. vor 17 Jahren, am 19. Februar 2001, als Assistenzarzt im Allgemeinen Krankenhaus von Kavala eingestellt worden. Als Begründung für die Entlassung gibt der von Gesundheitsminister Andreas Xanthos unterzeichnete Beschluss lapidar an, der Betreffende habe keinen medizinischen Hochschulabschluss gehabt. Auch die Krankenhausleitung gab sich laut Athener Nachrichtenagentur AMNA bedeckt: Es würden gemeinsam mit dem Ministerium alle nötigen Schritte unternommen. Ähnlich äußerte sich die örtliche Ärztekammer, die angab, von dem Fall nichts gewusst zu haben. Aus „Krankenhauskreisen“ hieß es laut AMNA, der Fall sei bereits im Januar ruchbar geworden, als die Daten aller Mediziner überprüft wurden. Es ist nicht der erste vergleichbare Betrug in Griechenland. Besonders viel Staub hatte vor einigen Jahren der Fall des früheren Direktors des Gesundheitszentrums der Insel Skyros. Der Mann hatte bereits 1993 mit einem gefälschten Diplom einer italienischen Universität seine Approbation erschlichen. 2000 wurde er zum Direktor des Gesundheitszentrums von Skyros ernannt. Dort soll er ein Luxusleben geführt und unter anderem drei Identitäten mit separaten Steuernummern gehabt haben. Der Betrug flog 2013 auf. Der falsche Arzt wurde in Abwesenheit zu 22 Monaten Haft wegen Urkundenfälschung verurteilt und schließlich im Januar 2016 in den USA gefasst. (GZak; Foto: Eurokinissi)