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Soziale Ungleichheit unter dem Mikroskop

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Soziale Ungleichheit unter dem Mikroskop

Am Donnerstag (23.11.) begann in Athen eine dreitägige Europäische Konferenz zum Thema „Soziale Ungleichheit“.

Zum Auftakt ging es um Spannungen zwischen sozialen Schichten sowohl in Griechenland als auch in ganz Europa während der Wirtschaftskrise.

Eröffnet wurde der Veranstaltung vom stellvertretenden griechischen Regierungschef Jannis Dragasakis. Er stellte fest, dass sich die Politik seiner Regierung auf die Bekämpfung der Quellen der Armut und der Ungleichheit fokussieren müsse. Die neue Wirtschaftsbasis, die im Entstehen sei, werde neue Arbeitsstellen schaffen, gleichzeitig kämpfe man für mehr Respekt vor den Rechten der Arbeitnehmer.

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Der stellvertretende Direktor der Bank von Griechenland, Theodoros Mitrakos, nannte u. a. konkrete Zahlen, die die Auswirkungen der Krise auf die Einwohner Griechenlands widerspiegeln: Über zwei Millionen Menschen (22 %) sind von Armut bedroht; Insgesamt 3,8 Mil. (35,6%) leben in sozialer Ausgrenzung. Die Kinderarmut liegt bei 26%. Bemerkungswert ist, dass die Armut sich jetzt eher auf junge Paare, hochqualifizierte Arbeitskräfte und in die urbanen Zentren verschoben hat.

Andere Sprecher der Tagung waren die Akademiker Leaman Jeremy, Professor für Europäische Politische Wirtschaft bei der Loughborough Universität und Wiemer Salverda, Wirtschaftsprofessor mit dem Schwerpunkt Ungleichheit an der Universität Amsterdam. Sie warnten sie vor der Vergrößerung der sozialen Ungleichheit in und unter den Staaten Europas. Begründet sei dieses Phänomen in einer schlechten Umverteilung des Reichtums.

Organisiert worden war die Tagung vom Institut Nikos Poulantzas und dem Netzwerk „transform! Europe“. Zum Abschluss der Veranstaltung am Samstag wird Ministerpräsident Alexis Tsipras eine Rede halten.

Alexandra Amanatidou

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während der Europäische Konferenz zur Sozialen Ungleichheit in Athen. Rechts im Bild: der Vizechef der griechischen Regierung, Jannis Dragasakis; links: Griechenlands Parlamentspräsident Nikos Voutsis.

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