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Restaurantlegende „Olympos-Naoussa“ in Thessaloniki soll wieder aufmachen

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Restaurantlegende „Olympos-Naoussa“ in Thessaloniki soll wieder aufmachen

Das legendäre Restaurant „Olympos-Naoussa“ soll ein Vierteljahrhundert nach seiner Schließung im Jahr 1994 wieder auferstehen.

Die denkmalgeschützte Immobilie am Quai von Thessaloniki, wo das Restaurant mehr als sechs Jahrzehnte lang eine Art gastronomisches Wahrzeichen war, wurde im Sommer durch ein Hotelkonsortium für rund 5,5 Millionen Euro erworben. Das dreigeschossige Gebäude aus dem Jahr 1926 soll jetzt ein Boutique Hotel und im Erdgeschoss das historische Restaurant unter seinem alten Namen aufnehmen. Die Funktion des Geschäftsraums als Gastronomiebetrieb ist im Denkmalschutz aus dem Jahr 1993 ohnehin vorgeschrieben. Die Renovierung soll Ende 2018 oder Anfang 2019 beginnen. Der eklektizistische Bau wurde durch den griechisch-jüdischen Architekten Jacques Mossé als Sitz der Brauerei „Olympos-Naoussa“ nebst Bierausschank errichtet. Bereits ein Jahr später wurde der Schankbetrieb zum Restaurant ausgeweitet, das bis 1994 bestand. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es vorübergehend von den deutschen Besatzern als Varieté genutzt. Bekannt wegen seines zentraleuropäischen Flairs mit eigens in Bayern produziertem Geschirr, Leinentischtüchern und Kellnern mit Fliege und Serviette über dem linken Handgelenk, hieß das „Olympos-Naoussa“ in der Vergangenheit viele illustre Gäste willkommen. Unter ihnen waren etwa der griechische Staatsmann Eleftherios Venizelos, der zyprische Präsident Erzbischof Makarios und der frühere französische Präsident Valery Giscard d’Estaing. 1961 wurde es wegen seiner hohen gastronomischen Qualität von einem Pariser Gourmetclub preisgekrönt. Mit dem schweren Erdbeben des Jahres 1978 und der Überalterung von Personal, Besitzern und Kundschaft begann der Niedergang bis zur endgültigen Schließung 1994. In Athen besteht heute ein Restaurant gleichen Namens in der Nähe des Syntagma-Platzes. Der Betreiber ist ein früherer Kellner des Stammhauses in Thessaloniki. Gegenüber der Griechenland Zeitung sagte er, er habe den Namen für seinen Betrieb schon vor rund zwanzig Jahren ins Handelsregister eintragen lassen.

(GZak; Foto: Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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