Die griechische Polizei hat am Montagmorgen ein von Autonomen besetztes Blutspendezentrum in der Athener Innenstadt geräumt, in dem rund 130 Flüchtlinge untergebracht waren. Sieben Personen wurden festgenommen.
Die Flüchtlinge wurden zur Ausländerpolizei gebracht und sollen auf verschiedene offizielle Unterkünfte verteilt werden, hieß es. Außerdem räumte die Polizei eine frühere Villa in einem Park im Stadtteil Zografou nahe dem Universitätscampus, die bereits seit 2012 besetzt war. Hier kam es ebenfalls zu sieben Festnahmen, Flüchtlinge waren aber nicht in dem Gebäude, das zum Zeitpunkt der Räumung fast leer stand.
Das Drakopoulio-Blutspendezentrum nahe dem Vathis-Platz im Athener Zentrum ist die erste Besetzung mit Flüchtlingen, die geräumt wird. Allein im Zentrum von Athen bestehen mindestens 18 Besetzungen öffentlicher und privater Gebäude, die als wilde Flüchtlingsheime dienen.
Dazu gehören Krankenhäuser, Schulen, leerstehende Apartmenthäuser und sillgelegte Hotels. Diese Flüchtlingsheime werden von Solidaritätsinitiativen verwaltet und mit Privatspenden versorgt. Wegen der prekären Lage in der Flüchtlingsfrage hat der griechische Staat bisher weggeschaut und die Besetzungen geduldet.
(Griechenland Zeitung / ak, Archivfoto: © Eurokinissi)