Heute ist der Todestag einer großen Griechin. Zu behaupten, sie wäre eine „vielfältige“ Frau gewesen, ist untertrieben – international anerkannte Schauspielerin, Politikerin, Sängerin: Melina Merkouri hatte viele Leidenschaften, doch erst im Alter von 35 gelang ihr der internationale Durchbruch mit Cacoyannis „Stella“ (1955).
Es folgten Kassenschlager wie „Sonntags nie!“ (1960). Für ihre Rolle als Ilia wurde sie bei den Filmfestspielen von Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Es folgten „Phaedra“ (1962) und „Topkapi“ (1964).
1981 wurde Mercouri zur ersten weiblichen Kulturministerin in Griechenland ernannt und verblieb bis 1989 im Amt, und dann nochmals von 1993 bis 1994. Ihr wichtigster Kampf wird jedoch auch heute noch geführt: der Kampf um die so genannten „Elgin Marbles“ –Skulpturen und Fragmente, die vom britischen Botschafter Lord Elgin Anfang des 19. Jahrhunderts von der Akropolis entwendet und nach London gebracht wurden. Mercouri förderte griechische Kultur international und hatte sich zum Ziel gesetzt, die archäologischen Stätten in die Alltäglichkeit Athens zu integrieren sowie Archäologische Parks und neue Museen zu errichten. Doch ihre Bedeutung als Kulturbotschafterin manifestierte sich nicht nur in ihren Tätigkeiten in Griechenland. 1985 rief sie die Initiative „Kulturhauptstadt Europa“ ins Leben und unterstrich damit die Bedeutung der Kultur in ganz Europa.
Mercouri wurde 1920 in Athen geboren und verstarb am 6. März 1994 in New York an Lungenkrebs. Sie war eine starke Frau, die sich in einer Männerdomäne geschickt zu bewegen wusste. Aber vor allem war sie eine stolze Griechin: „Man sagt, wir Griechen seien feurige Warmblüter. Und ich sage euch: Es ist wahr.“ (GZ; Foto: