In der Nacht von Montag auf Dienstag ist über die Insel Lesbos im Osten der Ägäis eine Schlechtwetterfront gezogen. Durch starke Regenfälle hat es vielerorts Überschwemmungen gegeben; bis 23 Uhr in der Nacht sei mehr als 200 cm Niederschlag gefallen, teilte der Vize-Bürgermeister von Kalloni im nördlichen Teil der Insel mit. In Zentral-Lesbos standen mindestens fünf Häuser unter Wasser. Im Süden der Insel sind ein weiteres Haus sowie ein Hotel überschwemmt worden. In der Hauptstadt Mytilini ist zusätzlich Hagel gefallen, der aber keine weiteren Schäden verursachte.
Besonders betroffen waren vor allem viele der knapp 6.000 Flüchtlinge und Asylsuchenden, die derzeit auf der Insel in Aufnahmelagern bzw. in Registrierungszentren (Hot Spot) untergebracht sind. Viele von ihnen leben noch immer in Zelten.
Noch stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden Flüchtlinge auf der Nachbarinsel Chios. Der dortige Hot Spot von Souda ist im Stadtgraben des Kastells am Rande der Altstadt untergebracht. Die Zelte, in denen ca. 800 Personen leben, standen unter Wasser. Die Behörden erklären, dass diese Lager nur für den kurzfristigen Aufenthalt für einige Tage errichtet worden sind. Viele Menschen müssten jedoch oft bis zu sieben Monate dort verbringen, darunter auch viele Familien.
Unterdessen gab es heute Morgen Schneefällen in einigen Orten Nordgriechenlands. So etwa in der Umgebung von Thessaloniki, bei Xanthi, und Kozani. Die Schlechtwetterfront wird sich mindestens bis Dienstagabend fortsetzen. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Sonntag auf der Insel Zakynthos, wo ebenfalls durch Unwetter große Überschwemmungen entstanden und sogar ein Todesopfer forderten.