Im Alter von 82 Jahren ist am Montag (7. November) der Sänger, Songwriter und Dichter Leonard Cohen verstorben. Das wurde in der Nacht auf Freitag von seinem Plattenlabel Sony Music Canada bestätigt. Neben Künstlern wie Bob Dylan, Joni Mitchell und Paul Simon beeinflusste Leonard Cohen die Musikgeschichte der 60er und 70er Jahre maßgeblich.
Bevor er sich endgültig der Musik zuwandte, legte Cohen den Schwerpunkt auf die Schriftstellerei und veröffentlichte noch als Student sein erstes Werk, einen Gedichtband mit dem Titel „Let Us Compare Mythologies“. Erst im Jahr 1967 hatte der Kanadier sein offizielles Debüt als Sänger auf dem Newport Folk Festival. Kurz darauf erlangte er durch Songs wie „Suzanne“ aus dem Album „Songs of Leonard Cohen“ weltweite Berühmtheit und wurde zu einer der prägenden Figuren der amerikanischen Alternativkultur.
Cohens „Griechische Jahre“
Doch was viele nicht wissen: Sein erstes Konzert gab der Künstler im Jahr 1960 im Hinterzimmer eines kleinen Supermarktes auf der griechischen Insel Hydra. Dort kaufte sich der damals 26jährige Cohen für 1.500 Dollar ein altes Haus, in dem er mehrere Jahre lebte und in das er im Laufe seiner Karriere immer wieder zurückkehrte. Hydra, wo bis heute keine Autos fahren, diente ihm als Rückzugsort – dort nahm Cohen Abstand von dem Trubel des Großstadtlebens, von dem er sonst so häufig umringt war. Später sagte er ein einmal, diese Investition sei die klügste seines Lebens gewesen.
Auf Hydra entstanden einige von Cohens Werken, wie etwa der Song „Bird On A Wire“ und der Gedichtband „Flowers For Hitler“. Den griechischen Einfluss auf seine Kunst erkennt man wohl am deutlichsten in dem Werk „Dance Me To The End Of Love“. Auf der Insel lernte der Sänger außerdem seine berühmteste Muse Marianne Jensen kennen, mit der er zehn Jahre lang zusammen war.
Leoni Wartenberg
Unser Foto (© Jan Hübel / Griechenland Zeitung) entstand auf der Insel Hydra, wo Cohen einen für ihn sehr wichtigen Rückzugspunkt hatte.
