Eleusis (neugriechisch Elefsina), eine heute eher triste Industriestadt mit großer Vergangenheit westlich von Athen, wird eine von drei europäischen Kulturhauptstädten 2021. Dies gab am Freitag das griechische Kulturministerium bekannt. Auch die beiden anderen Kulturhauptstädte Europas werden 2021 auf dem Balkan liegen: Timişoara in Rumänien und Novi Sad in Serbien.
Die Bedeutung von Eleusis liegt vor allem in seiner Rolle im Altertum: Hier fanden im Heiligtum der Göttin der Feldfrüchte Demeter die wichtigsten antiken Mysterienkulte statt. Philosophen, Staatsmänner und sogar römische Kaiser ließen sich dabei in die streng gehüteten Geheimnisse von Leben und Tod einweihen. Im heutigen Kulturleben der Stadt ragt vor allem das seit 42. Jahren bestehende Festival „Aischylia“ heraus.
Bei der Bewerbung um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt konnte sich Eleusis gegen die griechischen Mitbewerber Kalamata und Rhodos durchsetzen. Es ist die vierte Stadt in Griechenland, die diesen Titel führen wird, nach Athen, das 1985 die erste europäische Kulturhauptstadt überhaupt war, sowie Thessaloniki 1997 und Patras 2006. Im kommenden Jahr wird außerdem Paphos auf Zypern eine der Kulturhauptstädte sein, neben dem dänischen Arhus.
Die Nominierung erfolgt für die EU-Mitglieder nach einem festen Schlüssel, der zurzeit bis 2033 festgelegt ist. Demnach wird 2029 wieder eine Stadt aus Zypern dabei sein. Es gibt nach dem geltenden System jeweils zwei Kulturhauptstädte aus EU-Ländern sowie alle drei Jahre zusätzlich eine aus einem Kandidatenland, wie für 2021 Novi Sad. (Griechenland Zeitung / ak)
Unser Archivfoto (© Jan Hübel / Griechenland Zeitung) zeigt die archäologische Stätte von Elefsina.