Vor dem griechischen Parlament hat sich am Donnerstagvormittag eine gelbe Autoschlange gebildet, die sich aus Rettungswagen des griechischen Rettungsdienstes EKAV zusammensetzte. Gleichzeitig hatten sich die Mitarbeiter dieser Institution versammelt, um gegen eine Gesetzesnovelle zu demonstrieren, die vorsieht, dass private Anbieter den Lufttransport von Patienten von abgelegenen Inseln in größere Krankenhäuser übernehmen können. Das EKAV-Personal fürchtet, dass derartige Dienstleistungen von Privat zu ihren Lasten gehen könnten. Auf einem Transparent, das sie vor dem Parlament aufgespannt hatten, hieß es: „Nicht noch mehr Todesfälle wegen fehlendem Personal“. Des Weiteren wollten sie mit ihrer Kundgebung auf Mängel bei der Fahrzeugflotte des EKAV aufmerksam machen.
Bereits zu Anfang dieser Woche hat der panhellenische Verband der Angestellten in Öffentlichen Krankenhäusern eine Studie dazu veröffentlicht. Demnach sind viele der Einsatzfahrzeuge deutlich überaltert; im Durchschnitt hätten sie jeweils 600.000 bis 900.000 Kilometer zurückgelegt.
In Attika zum Beispiel mussten 75 Krankenwagen ausgemustert werden; sie weisen irreparable Schäden auf. Daher verkehren in der Frühschicht nur mehr 63 Rettungsautos. Nach internationalen Vorschriften, müssten es – gemessen an der Bevölkerungsdichte – mindestens drei Mal so viele sein.
Ähnlich sieht es auch in West Griechenland aus. Dort bleiben 18 Krankenwagen aufgrund ihrer Mängel in den Depots; 5 bis 10 solcher Autos müssen zudem täglich zur Reparatur in die Werkstatt. Daher sind täglich lediglich nur etwa 20 Wagen im Einsatz. Theoretisch müssten es auch hier mindestens drei Mal so viele sein, so die Studie.
In Thessaloniki und Umgebung dürfen 18 Krankenwagen nicht mehr verkehren; 23 sind noch im Einsatz. Hier müssten mehr als doppelt so viele Fahrzeuge für die Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehen. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)