In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es im Hotspot von Moria auf der griechischen Insel Lesbos zu schweren Zusammenstößen vor allem unter unbegleiteten minderjährigen Insassen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche sollen verletzt worden sein. Fünf mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden, meldete die Athener Nachrichtenagentur ANA-MPA.
Der Streit sei gegen Mitternacht zwischen Minderjährigen aus Syrien und Afghanistan ausgebrochen. Im Verlauf der Auseinandersetzung gingen Türen zu Bruch und ein Wohncontainer wurde zerstört. Anschließend habe sich die Massenschlägerei auch auf andere Bereiche des Hotspots ausgeweitet. Die Frauen und Kinder hätten sich versteckt, während die Männer verschiedener Nationalitäten aufeinander losgegangen seien. Auch hier gab es zahlreiche Verletzte, von denen zwei ins Krankenhaus mussten. Gegen 4 Uhr in der Frühe habe sich die Lage beruhigt, meldete ANA-MPA.
Auf ganz Lesbos sitzen nach Regierungsangaben vom Montag fast 5.400 Flüchtlinge und Migranten fest, bei einer Kapazität von 3.500. In Moria sind es laut ANA-MPA ungefähr 3.500 bei einer Aufnahmekapazität von 2.000 und, wie die Insassen beklagen, mangelhaften Unterbringungsbedingungen. In ganz Griechenland sind es laut Regierung mittlerweile fast 60.000. (Griechenland Zeitung / ak)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im April des Jahres im Hotspot bei Moria auf der Insel Lesbos. Anlass für diese Aufnahme war damals ein Besuch von Papst Franziskus.