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Zäsur bei den Fernsehsendern in Griechenland Tagesthema

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Zäsur bei den Fernsehsendern in Griechenland

Unter erheblichen politischen Spannungen und mit großer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit begann am Dienstagmorgen die Versteigerung von vier landesweiten TV-Lizenzen. Nachdem bereits im Vorfeld gesiebt worden war, durften schließlich acht Bewerber antreten; der Fernsehsender Epsilon (E) des Unternehmers Philippos Vryonis war in letzter Minute ausgeschlossen worden, weil die Beibringung der geforderten Garantien in Höhe von drei Millionen Euro nicht den Auflagen entsprach.

Ausgerichtet wird die Versteigerung im Gebäude des Generalsekretariats für Information und Kommunikation. Es wurde bereits im Vorfeld streng von der Polizei abgeschirmt. Am Montag warnte der Architekt der Versteigerung der Lizenzen, Staatsminister Nikos Pappas, vor Versuchen, das Verfahren zu umgehen und öffentliche Entscheidungsträger einzuschüchtern. Es bestehe keine Möglichkeit, die Legalität zu umschiffen, sagte er. Als Bewerber im Rennen sind die aktiven TV-Sender Antenna, Alpha, Star und Skai sowie die Unternehmer Kalogritsas, Marinakis, Savvidis und ein zyprisches Unternehmen. Bereits in einer früheren Phase ausgeschlossen worden war etwa der Fernsehsender Mega. Einer der Gründe dafür ist dessen extrem hohe Verschuldung. Er gilt als Pionier der Ersten Stunde: 1989 trat er als erster privater Fernsehsender des Landes auf die Bühne. Mega beschäftigt etwa 600 Angestellte; ihnen droht die Entlassung. Innerhalb der kommenden drei Monate sollen auch alle anderen TV-Anstalten dicht gemacht werden, die keine Lizenz erhalten. Insgesamt sind bei den aktiven Sendern mit nationaler Reichweite etwa 2.500 Mitarbeiter tätig. Zwar werden jene TV-Stationen, die nach dem Auswahlverfahren übrig bleiben, dazu verpflichtet, wenigstens 1.600 Arbeitsplätz zu garantieren – doch die ohnehin gequälte Branche wird unter dem Strich mit neuen Arbeitslosen rechnen müssen. 

Empört reagiert die Opposition auf die Neuordnung. Die konservative Nea Dimokratia sprach von einer „neuen Brücke der Interessenverflechtung mit neuen und alten Fernsehkanal-Besitzern“. Sie hat angekündigt, die Lizenzvergabe rückgängig zu machen, sobald sie die Regierungsgeschäfte übernehmen sollte. Die sozialistische PASOK kritisiert eine „linke Interessenverflechtung“ und die liberale „To Potami“ ortet ein „undemokratisches Verfahren“. (Griechenland Zeitung / jh)


Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt das für die Medien in Griechenland zuständige Generalsekretariat für Information und Kommunikation, wo heute das Verfahren für die Vergabe der neuen TV-Lizenzen begann.

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