Innerhalb von 24 Stunden sind in Griechenland am Montag und Dienstag insgesamt 78 Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Seit Montagabend brennt es im Natura-2000-Gebiet Selakano in Lasithi auf Kreta. Von vielen wird der dortige Kiefernwald als eines der wichtigsten Ökosysteme Kretas betrachtet. Gegen Mitternacht wurde aus vorbeugenden Gründen ein Dorf evakuiert: letztendlich sind bisher jedoch keine bewohnten Gegenden von den Flammen unmittelbar bedroht gewesen. Erschwert wird die Arbeit der Feuerwehr durch starke Winde. Im Einsatz gewesen sind am Dienstag außer 56 Feuerwehrmännern auch 30 Soldaten sowie ehrenamtliche Helfer. Ein weiterer großer Waldbrand ist am Montagabend in der Gegend Ägani im mittelgriechischen Pieria ausgebrochen. Auch hier erschweren starke Winde die Arbeit der Feuerwehr.
Unter Kontrolle gebracht bzw. gelöscht werden konnten hingegen am Montag Brände auf den Inseln Kalymnos, Korfu und Kefalonia sowie im nordgriechischen Veria und im mittelgriechischen Larissa.
Feuer loderten auch an mehreren Stellen in Attika: in Lagonisi, Keratea und Vravrona. In der Nähe der Westgriechischen Stadt Preveza wurden zwei Männer festgenommen. Sie hatten offenbar aus Fahrlässigkeit zwei Brände verursacht. Wald- und Buschbrände sind in Griechenland im Sommer mehr oder weniger gang und gäbe. Hintergründe sind die anhaltende Trockenheit, hohe Temperaturen und starke Winde. Andererseits liegt oft auch Brandstiftung vor, um etwa Baugrund oder Weideland zu schaffen.
Elisa Hübel
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die Bekämpfung eines schweren Brandes auf der Insel Samos am 9. Juli. Ausgebrochen war dieser auf einer ehemaligen Müllkippe durch Schweißarbeiten. Von dort aus konnten sich die Flammen schnell in bewaldetes Gelände durchfressen.