Auf der griechischen Insel Leros ist es am Donnerstagabend zu Krawallen zwischen den dort lebenden Migranten und der Polizei gekommen. Die Flüchtlinge sowie irreguläre Einwanderer, die im Hotspot der Dodekanes-Insel festsitzen bis ihre Asylanträge geprüft sind und sie gegebenenfalls wieder in die Türkei abgeschoben werden, griffen die Beamten mit Steinen, Stöcken und nach einem Medienbericht auch mit Beilen an.
Sie zerstörten außerdem den Container, in dem die Büros der Erstregistrierungsstelle des Hotspots untergebracht waren. Die Polizei hielt die Krawallmacher mit Blendschockgranaten in Schach. Wie die amtliche Athener Nachrichtenagentur ANA-MPA unter Berufung auf Kreise aus dem Rathaus der Insel meldet, seien die Migranten angeblich von dritten Personen aufgewiegelt worden. Der Anlass sei die Ankunft freiwilliger Helfer gewesen, die den Inselbewohnern medizinische Hilfe leisten sollten. Die aufgebrachten Migranten sollen gefordert haben, möglichst schnell in ihre Heimatländer zurückkehren zu dürfen. Polizei und Küstenwache konnten schließlich die Ordnung wiederherstellen. Dem lokalen Nachrichtenportal lerosnews.gr zufolge wurde zur Verstärkung eine Abteilung Bereitschaftspolizei auf die Insel geschickt. Auf Leros sind nach jüngsten Regierungsangaben rund 690 Flüchtlinge und Migranten registriert. (Griechenland Zeitung / ak)
Unsere Archivaufnahme (© Eurokinissi) entstand im Februar 2016 anlässlich eines Besuches von Verteidigungsminister Panos Kammenos im HotSpot auf der Insel Leros.