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Flüchtlingszahlen in Griechenland erstmals rückläufig

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Flüchtlingszahlen in Griechenland erstmals rückläufig

Nachdem die Zahl der Flüchtlinge in Griechenland Anfang vergangener Woche auf mehr als 50.000 geklettert war, sind die Zahlen seit Mittwoch rückläufig. Nach den offiziellen Angaben der griechischen Regierung wurde die bisherige Höchstzahl von 52.207 Flüchtlingen und Migranten von Montag auf Dienstag erreicht. Bis Mittwochmorgen fiel die Zahl wieder auf 49.085 Personen. 24 Stunden später registrierte die Regierung 48.795 Flüchtlinge. Zudem ist erstmals seit der täglichen Veröffentlichung der Flüchtlingszahlen in der Spalte „Neuankünfte“ am Donnerstag eine glatte Null zu sehen.

Dazu dürfte allerdings auch das extrem windige Wetter am Mittwoch beigetragen haben, als auf fast allen griechischen Meeren ein Auslaufverbot für die Passierschiffe in Kraft war. Was aus den rund 3.500 seit Dienstag nicht mehr registrierten Flüchtlingen geworden ist, geht aus der Liste des Flüchtlings-Krisenstabes der griechischen Regierung nicht hervor.
Weiterhin dramatisch bleibt die Lage außerdem in den beiden mehr oder weniger wilden Flüchtlingslagern in Idomeni an der griechischen Nordgrenze und im Hafen von Piräus. In Idomeni waren nach offiziellen Schätzungen am Donnerstag immer noch 12.000 Flüchtlinge versammelt und im Hafen 4.700. Vor allem in Idomeni kommt es immer wieder zu Protesten von Flüchtlingen, die eine Öffnung der Grenze fordern. Außerdem kommt es unter den dort festsitzenden Migranten immer wieder zu Auseinandersetzungen. Am Dienstag und Mittwoch verließen mehrere Hilfsorganisationen Idomeni, aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Das Lager blieb unter anderem ohne medizinische Versorgung, meldeten griechische Medien.
Außerdem kündigten das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie mehrere Hilfsorganisationen an, dass sie ihre Arbeit auf den ostägäischen Inseln einstellen oder stark einschränken würden. Der Grund ist hier das Abkommen zwischen der EU und der Türkei vom letzten Wochenende. Nach Ansicht der Hilfsorganisationen werden die griechischen Hotspots durch das Abkommen von offenen Aufnahmezentren in geschlossene Haftanstalten umgewandelt. „Entsprechend unserer Politik, die gegen die Freiheitsberaubung ist, haben wir bestimmte Aktivitäten in allen geschlossenen Zentren auf den Inseln ausgesetzt, darunter auch den Transport zu und von diesen Zentren“, teilte das UNHCR am Dienstag mit. (Griechenland Zeitung / ak)

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch und zeigt Flüchtlinge im Hafen von Piräus.

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