Vor 20 Tagen erst ist ein Flüchtlingslager mit Wohncontainern im Athener Vorort Elaionas eingeweiht worden – bereits kurz darauf erwies es sich als ungenügend, vor allem, weil die Kapazität viel zu klein ist. Noch immer kommen jeden Tag im Hafen von Piräus Hunderte von Menschen von den ägäischen Inseln an.
Dort wurde unterdessen das Registrierungsverfahren intensiviert wurde und es werden mehr Fährschiffe eingesetzt. Parallel dazu entwickelt sich in den letzten Tagen in Athen der zentrale Viktoria-Platz zu einem regelrechten Zeltlager. Dort campieren derzeit zwischen 1.000 und 3.000 Flüchtlinge, die meist auf ihre Weiterreise nach Zentraleuropa warten. Es kam zu zahlreichen Beschwerden von Anwohnern. Das griechische Rote Kreuz verteilt Lebensmittel und Wasser. Nach Angaben der lokalen Behörden sollen vor Ort tragische Gesundheitszustände herrschen.
Die unter der bisherigen Regierung für Migrationsfragen zuständige stellvertretende Ministerin Tassia Christodopoulou hat sich in einem Fernsehinterview zur Flüchtlingsfrage geäußert und betont, dass die Grenzen in Europa geöffnet werden müssten. Europa sei schließlich „keine Festung“. Die griechische Presse zitierte Christodopoulou außerdem mit den Worten, dass die griechischen Inseln durch den Ansturm der Flüchtlinge reicher geworden seien. Vor allem „wohlhabende Syrer“ würden dort „in Hotels wohnen, in den Geschäften einkaufen und Geld ausgeben“.
(Griechenland Zeitung / mp)
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag und zeigt Flüchtlinge auf der Insel Lesbos, die sich dort registrieren zu lassen.